08. Mai, 2024

Wirtschaft

Mehr Licht als Schatten für Galeria Karstadt Kaufhof

Mehr Licht als Schatten für Galeria Karstadt Kaufhof

In den deutschen Innenstädten weht ein vorsichtig optimistischer Wind: Der Erhalt von 76 Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wird als positives Signal für die kommunale Entwicklung und die dort Beschäftigten gewertet. Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, zeigt sich von den Neuanfängen außerhalb der Signa-Gruppe beeindruckt und erhofft sich davon nachhaltigere Konzepte. Trotz dieser guten Nachrichten wird das Unglück der schließenden Filialen nicht kleingeredet, denn gerade diese Schließungen bedeuten einen herben Schlag für die betroffenen Städte und ihre Mitarbeitenden.

Die Insolvenz des traditionsreichen deutschen Warenhauskonzerns hat mehrere Filialen auf die Kippe gestellt, 16 von 92 Häusern sollen schließen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Insiderkreisen erfuhr. Diese Entscheidung betrifft vor allem die Angestellten: von den circa 12.800 derzeit Angestellten werden etwa 1400 ihre Arbeitsplätze verlieren. Die Hoffnungen und das Schicksal der meisten bleiben jedoch gewahrt, mit etwa 11.400 Beschäftigten, die weiterhin ihre Stellen behalten sollen.

Ein Gemeinschaftsgeist sei laut Dedy der Schlüssel zur Erneuerung. Er schlägt ein generelles Vorkaufsrecht für Städte vor, um brachliegende Grundstücke zu verhindern und eine belebte, attraktive Innenstadt zu fördern und aufrechtzuerhalten. Eine Mission, die nicht nur für die unmittelbare Zukunft, sondern für das gesamte kommende Jahrzehnt entscheidend sein wird.

Jedoch mahnt der Branchenexperte Johannes Berentzen von der BBE zur Vorsicht. Er betont, dass auch nach der Schließung einiger Filialen erhebliche Herausforderungen bestehen bleiben. Die Strategie für die verbleibenden Häuser bedarf grundlegenden Veränderungen in Bezug auf Lokalunternehmertum, Investition in Personal und die Integration von Online- und Offlinesphären. Die Adaption von zentralen Strukturen und Abläufen sei ebenso unausweichlich.

Nach der neuerlichen Insolvenz des Konzerns zu Beginn des Jahres, die bereits die dritte innerhalb weniger Jahre markiert, gerieten die für die Sanierung des Unternehmens vorgesehenen Finanzmittel durch die Insolvenz der Signa-Gruppe ins Wanken. Die Suche nach neuen Eigentümern und dem Erhalt von Galeria wurde zur Priorität und mündete in Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Letztlich ist es ein Konsortium, bestehend aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz, das sich zur Übernahme bereiterklärt.