19. Mai, 2024

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Erderwärmung setzt neuen Meilenstein: April durchbricht globales Temperatur-Plateau

Erderwärmung setzt neuen Meilenstein: April durchbricht globales Temperatur-Plateau

In einer beispiellosen Sequenz klimatischer Veränderungen hat der April 2024 einen neuen Meilenstein in der fortlaufenden Diskussion um den Klimawandel gesetzt. Mit einer globalen Durchschnittstemperatur, die erstmals die 15-Grad-Marke überschritt, knüpft der Monat an eine elf Monate währende Serie von Hitzerekorden an. Der Copernicus-Klimawandeldienst der EU verweist auf eine erschreckende Tendenz: Eine stetige Zunahme der Treibhausgaskonzentration dürfte auch künftig die Temperaturen weiter nach oben treiben.

Ein Blick auf die neuesten Messdaten verdeutlicht die Dringlichkeit der Lage. Mit durchschnittlich 15,03 Grad lag der April nicht nur weit über dem Mittel seiner historischen Pendants von 1991 bis 2020, sondern übertraf den langjährigen Durchschnitt um beachtliche 0,67 Grad. Diese Entwicklung ist in Europa besonders spürbar, wo der Temperaturanstieg mit 1,49 Grad über dem Schnitt noch deutlicher ausfällt – ein klares Signal, dass der Kontinent in Sachen Erwärmung die Spitze anführt.

Historische Vergleiche zum vorindustriellen Zeitalter intensivieren die Sorge: Im Verhältnis zu den Zeiten von 1850 bis 1900 ist der letzte April global 1,58 Grad wärmer gewesen. Diese Tendenz ist keineswegs ein Singulärereignis, sondern entspricht einer 12-monatigen Periode, die als wärmste seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen gilt. Doch auch wenn die gegenwärtigen Daten noch nicht das Überschreiten der kritischen 1,5-Grad-Marke des Pariser Abkommens bestätigen – die Entwicklungen lassen für die Zukunft wenig Spielraum für Optimismus. Prognosen des Copernicus-Dienstes zufolge könnte diese Schwelle bei ungebremst fortschreitendem Trend bereits im Jahr 2033 erreicht sein.

Der EU-Klimawandeldienst Copernicus, der für seine fundierten Wetter- und Klimaanalysen bekannt ist, stützt sich auf eine breite Basis von Messdaten, welche die Beobachtungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Bodenstationen vereinen. Diese umfassenden Analysen bilden ein globales Bild der Klimasituation ab, das Partitionen historischer Daten einbezieht, teilweise sogar solche, die über die Jahrzehnte seit 1950 hinausgehen.