09. Mai, 2024

Technologie

Cyberangst im Chefbüro: Unternehmen weltweit sorgen sich um digitale Sicherheit

Cyberangst im Chefbüro: Unternehmen weltweit sorgen sich um digitale Sicherheit

Die digitale Bedrohungslage verunsichert Geschäftsführer und Vorstände rund um den Globus. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Rückversicherers Munich Re ergab beunruhigende Perspektiven: 72 Prozent der befragten Top-Führungskräfte aus 15 verschiedenen Ländern bekunden ihre Sorge vor Cyberattacken. Der Versicherungskonzern aus München konstatiert somit ein weit verbreitetes Unbehagen auf höchster Unternehmensebene.

Laut Umfrageergebnissen ist mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen bereits in der Vergangenheit ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Hier nahm der Datendiebstahl den unrühmlichen Spitzenplatz ein, gefolgt von Online-Betrug und Ransomware-Attacken.

Die von Statista im Dezember durchgeführte Erhebung unter 7500 Managern und Angestellten verdeutlicht auch einen signifikanten Anteil von Führungskräften der obersten Ebene unter den Befragten, wobei ganze 40 Prozent zur Kategorie der sogenannten "C-Level"-Manager gehören.

Die Sorgen und Einschätzungen der Führungsetagen variierten allerdings je nach Land: Während in Schweden nur 35 Prozent der Führungskräfte Besorgnis äußern, ist das in Spanien mit 90 Prozent nahezu das komplette Gegenteil. Deutschland liegt mit 65 Prozent in einem mittleren Bereich, ähnlich wie die USA, Großbritannien und Japan.

Alarmierend ist zudem, dass eine überwältigende Mehrheit von 87 Prozent der Befragten den Schutz ihrer Unternehmen als unzureichend einschätzt. Dieser Aspekt zeigt weniger starke Schwankungen zwischen den Ländern: In Deutschland und China sehen jeweils 95 Prozent der Befragten ihre Unternehmen als ungenügend gewappnet an, während es in Italien immerhin noch 80 Prozent sind.

Für die Munich Re, die selbst Cyber-Versicherungen anbietet, ist das Ergebnis doppelt relevant: Das Unternehmen erwartet in der eigenen Cyber-Sparte einen Anstieg der Beitragseinnahmen von 14 Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf 29 Milliarden im Jahr 2029. Der Bericht verweist allerdings darauf, dass trotz der offenkundigen Gefahren viele Unternehmen aus Kostengründen oder anderen Motiven zögern, eine Cyber-Versicherung abzuschließen.