20. Mai, 2024

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Euro gewinnt nach enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten

Euro gewinnt nach enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten

Der Euro verzeichnete am Donnerstag Gewinne gegenüber dem US-Dollar, angetrieben durch überraschend schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt. Während der Handelstag in London fortschritt, konnte die Gemeinschaftswährung einen Anstieg auf 1,0764 US-Dollar verbuchen, nachdem sie zu Mittag noch auf ein Tief von 1,0724 Dollar abgerutscht war. Die Europäische Zentralbank (EZB) taxierte den Referenzkurs auf 1,0732 Dollar, geringfügig niedriger als am vorherigen Tag, wodurch sich der Wert des Dollars auf 0,9318 Euro bezifferte.

Aus den Vereinigten Staaten kamen Signale, die Anleger aufhorchen ließen: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe kletterte unerwartet um 22.000 auf 231.000 – der höchste Wert seit August des Jahres. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf etwa 212.000 gerechnet. Diese Entwicklung lenkt den Blick erneut auf die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), da die Arbeitsmarktlage Einfluss auf die Inflationsraten nehmen kann und die Fed solche Parameter in ihrer Zinspolitik berücksichtigt. Die neuesten Zahlen könnten daher die Erwartungen an eine baldige Lockerung der Zinssätze befeuern, besonders nachdem kürzlich veröffentlichte Arbeitsmarktberichte wohl bereits in diese Richtung deuteten. Für den Dollar könnte dies eine Verringerung seiner Attraktivität bedeuten, denn niedrigere Zinsen schmälern potenzielle Renditen.

In Großbritannien traf die Entscheidung der Bank of England, den Status quo der Zinsen beizubehalten, den Wechselkurs des britischen Pfunds. Obwohl der Leitzins noch bei 5,25 Prozent liegt, wird eine zukünftige Senkung durch Signale der Notenbank wahrscheinlicher. Die Aussicht auf fallende Inflationsraten in der nahen Zukunft stimmt Notenbankchef Andrew Bailey optimistisch und nährt die Hoffnung auf eine Annäherung an das angestrebte Inflationsziel von zwei Prozent.

Die EZB setzte zudem die Referenzkurse des Euros zu anderen Leitwährungen fest: Ein Euro entsprach 0,85995 britischen Pfund, 167,32 japanischen Yen sowie 0,9760 Schweizer Franken. Ein Hauch von Luxus weht über die Edelmetallmärkte: Ein Feinunze Gold stand am Nachmittag in London mit 2334 Dollar zu Buche – ein Zugewinn von rund 25 Dollar gegenüber dem Vortag.