20. Mai, 2024

Grün

Zweifel an Verbesserung der Gewässerqualität in England - Umweltbehörde äußert Bedenken

Zweifel an Verbesserung der Gewässerqualität in England - Umweltbehörde äußert Bedenken

Die Bestrebungen der britischen Regierung, die verunreinigten Gewässer Englands wieder in einen guten Zustand zu versetzen, könnten nach Einschätzung von Umweltexperten unzureichend sein. Ein Bericht der Umweltaufsichtsbehörde, der jüngst publiziert wurde, prognostiziert für die kommenden Jahre kaum signifikante Fortschritte in der Wasserqualität. Der vorliegende Zustand vieler englischer Gewässer, die durch Fäkalien und andere Abwässer kontaminiert sind, widerspricht den ambitionierten Zielen der Regierung.

Die Umweltaufsicht Office for Environmental Protection (OEP) bezweifelt, dass das angestrebte Ziel, bis zum Jahr 2027 etwa 77 Prozent der Gewässer in einen ökologisch guten oder zumindest potenziell guten Zustand zu bringen, mit den aktuellen Maßnahmen realisierbar ist. Aktuell zeichnet sich lediglich eine mögliche Verbesserung von 16 auf 21 Prozent ab, was weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Obwohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen weitestgehend als stabil bewertet wurden, ist es laut Glenys Stacey, der Vorsitzenden der OEP, hauptsächlich die mangelhafte Durchführung bestehender Umweltregelungen, die eine Erholung der Gewässer behindert. Unterfinanzierte Investitionen, ein Fehlen zielgerichteter Verbesserungspläne sowie unzureichende zeitliche Konzepte wurden von der Umweltaufsicht als Hauptprobleme identifiziert.

Die Verschmutzungsproblematik hat in England in letzter Zeit vermehrt für Aufsehen gesorgt. Ursächlich dafür ist das Vorgehen von Wasserversorgern, unbehandeltes Abwasser in natürliche Gewässer zu leiten – eine Praxis, die als Notlösung bei überlasteten Kanalisationssystemen durch starke Regenfälle gedacht ist. Jedoch zeigt das britische Kanalisationssystem, das Regen- und Abwasser gemeinsam führt, zunehmend Verschleißerscheinungen, was das Problem verschärft.