Die Investitionen deutscher Unternehmen in den Klimaschutz haben im Jahr 2022 deutlich zugenommen. Laut einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW beträgt die investierte Summe in diesem Bereich 72,2 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bereinigt um Preissteigerungen.
"Klimaschutz als Investitionsbereich ist für die deutschen Unternehmen messbar relevanter geworden", kommentiert Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, die Ergebnisse. Im Jahr 2022 floss jeder siebte Euro der gesamten Neuinvestitionen im Unternehmenssektor in Deutschland in den Klimaschutz. Im Vorjahr war es noch jeder achte Euro.
Trotz dieses positiven Trends sieht die KfW noch Handlungsbedarf. Um das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 zu erreichen, sind nach Schätzungen der KfW jährliche Investitionen von rund 120 Milliarden Euro von privaten Unternehmen erforderlich. Die Klimaneutralität soll sicherstellen, dass nur so viele Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen werden, wie wieder gebunden werden können.
Die Unternehmen haben vor allem in den Bereich Mobilität investiert, wie beispielsweise die Anschaffung von Elektroautos und Ladesäulen (49 Prozent). Zudem wurden Projekte zur Erzeugung oder Speicherung von Strom oder Wärme aus erneuerbaren Energien (36 Prozent) sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden wie Dämmung (28 Prozent) häufig genannt.
Die durchschnittlich investierte Summe für solche Vorhaben ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Kleinstunternehmen haben im Schnitt 50.000 Euro investiert, während größere Mittelständler mit mehr als 50 Beschäftigten und maximal 500 Millionen Euro Jahresumsatz im Durchschnitt auf 408.000 Euro gekommen sind.
Die steigenden Investitionen der deutschen Unternehmen in den Klimaschutz zeigen einen positiven Trend. Dennoch müssen weiterhin Anstrengungen unternommen werden, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.