19. Mai, 2024

Unternehmen

Vegane Kehrtwende kostet Rügenwalder Millionen!

Mit einem dramatischen Gewinneinbruch konfrontiert, steht die traditionsreiche Rügenwalder Mühle vor einer ungewissen Zukunft – trotz oder wegen ihrer veganen Wende?

Vegane Kehrtwende kostet Rügenwalder Millionen!
Der Versuch der Rügenwalder Mühle, den Fleischmarkt für vegane Träume zu opfern, endet in einem finanziellen Desaster. Ein dramatischer Gewinneinbruch legt die Schwächen der Strategie bloß.

Die Rügenwalder Mühle, einst bekannt für ihre Fleisch- und Wurstspezialitäten, steht in der Krise. Ein erschütternder Gewinneinbruch um 92 Prozent im Jahr 2022 wirft Schatten auf die ambitionierte Strategie der Unternehmensführung, die Zukunft in vegetarischen und veganen Produkten zu sehen.

Mit einem Jahresergebnis, das von einst üppigen Gewinnen auf nunmehr schmale 690.000 Euro gefallen ist, muss sich das Unternehmen ernsthaft fragen, ob seine Vision für eine fleischfreie Zukunft zu optimistisch war.

Eine schmerzhafte Wendung

Trotz eines leichten Umsatzanstiegs von 5,3 Prozent auf 277,6 Millionen Euro konnte die Effizienz nicht gesteigert werden. Die Erhöhung ist ausschließlich höheren Verkaufspreisen zuzuschreiben, nicht einem Anstieg der verkauften Mengen.

Der Absatz stagnierte bei rund 34.700 Tonnen, während die Kosten durch Lieferkettenprobleme, steigende Rohstoffpreise und allgemeine Inflation explodierten. Die Verschiebung hin zu einem vollständig veganen und vegetarischen Produktportfolio scheint die Probleme nur verschärft zu haben.

Strategische Neuausrichtung mit Risiken

Die Entscheidung, klassische Fleischprodukte wie den „Schinken Spicker“ zugunsten veganer Alternativen einzustellen, illustriert das Dilemma, in dem sich die Rügenwalder Mühle befindet. Diese radikale Umstellung hat nicht nur bei langjährigen Kunden für Stirnrunzeln gesorgt, sondern offenbar auch die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens gefährdet.

Die ambitionierte Botschaft „Gendern ist wie Wurst ohne Fleisch: Fortschrittlich“ hat den erhofften Marketing-Erfolg verfehlt und zeigt die Schwierigkeit, mit gesellschaftlich progressiven Themen im Lebensmittelmarkt zu punkten.

Mit dem anstehenden Verkauf an Pfeifer & Langen, einem Konzern, der bisher kaum in der Fleisch- und Wurstwarenbranche in Erscheinung getreten ist, steht die Rügenwalder Mühle an einem kritischen Punkt ihrer Unternehmensgeschichte. Die Zusage, keine Mitarbeiter zu entlassen und das aktuelle Management beizubehalten, bietet einen Silberstreif am Horizont.