08. Mai, 2024

Unternehmen

630 Mio. Euro Spiel: Knorr-Bremse auf Einkaufstour

Mit der Übernahme von Alstoms Bahnsignaltechniksparte für 630 Millionen Euro sichert sich Knorr-Bremse strategische Vorteile im hart umkämpften nordamerikanischen Markt.

630 Mio. Euro Spiel: Knorr-Bremse auf Einkaufstour
Mit dem jüngsten Kauf der Alstom-Sparte wettet Knorr-Bremse groß auf den nordamerikanischen Markt. Ein strategischer Geniestreich oder ein finanzielles Fiasko?

Zur Stärkung seiner Position auf dem internationalen Parkett hat Knorr-Bremse, der renommierte Münchner Technologiekonzern, die Bahnsignaltechniksparte von Alstom in Nordamerika übernommen. Der Kaufpreis beläuft sich auf stolze 630 Millionen Euro, ein Betrag, der das Potenzial und die Bedeutung dieser Akquisition unterstreicht.

Quelle: Eulerpool

Eine Investition in die Zukunft

Diese Übernahme ist nicht nur eine Erweiterung des Portfolios von Knorr-Bremse, sie ist eine klare Investition in die Zukunft und ein Bekenntnis zum nordamerikanischen Markt.

Mit einem Umsatz von 300 Millionen Euro und einer beeindruckenden EBIT-Marge von 16 Prozent im letzten Geschäftsjahr ist Alstom Signaling Nordamerika eine etablierte Größe im Bereich der Bahninfrastrukturtechnologie.

Quelle: Eulerpool

Unmittelbare Auswirkungen auf die Profitabilität

Laut Marc Llistosella, CEO von Knorr-Bremse, wird diese Akquisition sofort zur Profitabilität des Unternehmens beitragen.

„Diese Akquisition stärkt nicht nur unser hochrentables Schienengeschäft, sondern positioniert uns auch als einen der Marktführer im Bereich Control, Command and Signalling (CCS) in Nordamerika“, erklärte Llistosella.

Ein klares Signal, dass Knorr-Bremse seine Marktpräsenz aggressiv ausbauen und seine technologische Führungsposition festigen möchte.

Die Finanzierung der Übernahme erfolgt durch vorhandene Barreserven und Fremdkapital, wobei Knorr-Bremse eine Beeinträchtigung seines Kreditratings ausschließt. Diese strategische Entscheidung wurde auch am Kapitalmarkt positiv aufgenommen, was sich in einem Anstieg der Aktie um 4,04 Prozent auf 70,85 Euro im XETRA-Handel manifestierte.

Analysten sehen weiteres Potenzial

Die UBS hat als Reaktion auf die Übernahme ihr Kursziel für Knorr-Bremse von 79 auf 86 Euro angehoben und empfiehlt die Aktie weiterhin zum Kauf. Analyst Sven Weier betont, dass Knorr-Bremse nicht nur von strukturellem Wachstum im Schienen- und Lkw-Segment profitieren, sondern auch interne Möglichkeiten zur Margenverbesserung nutzen wird. Dies unterstreicht das Vertrauen in die strategische Ausrichtung und das Management von Knorr-Bremse.

Mit dieser Akquisition demonstriert Knorr-Bremse seine Entschlossenheit, auf dem globalen Markt eine führende Rolle zu spielen. Die Integration von Alstom Signaling Nordamerika wird nicht nur die Produktlinien erweitern, sondern auch neue Marktchancen eröffnen.