30. Oktober, 2024

Nachhaltigkeit

Grüner Wasserstoff: Deutschland plant immer mehr Elektrolyseure

Grüner Wasserstoff: Deutschland plant immer mehr Elektrolyseure

Die Bundesregierung verfolgt ambitionierte Ziele in Bezug auf die Produktion von grünem Wasserstoff. Laut der aktuellen Wasserstoffbilanz des Energiekonzerns Eon, die gestern in Essen vorgestellt wurde, wurden die geplanten Elektrolyseure bis 2030 von 8,1 auf 8,7 Gigawatt angehoben. Derzeit befinden sich 33 Elektrolyseure mit einer Kapazität von 62 Megawatt in Betrieb. Bis 2030 sind insgesamt 111 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8712 Megawatt geplant.

Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 mindestens 10 Gigawatt an Elektrolyseleistung in Deutschland zu installieren. Grüner Wasserstoff, der klimaneutral hergestellt wird, spielt eine Schlüsselrolle beim Umbau der Wirtschaft hin zur Treibhausgasneutralität. Die Angaben basieren auf Daten des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI).

Um den Einsatz von grünem Wasserstoff in der Wirtschaft zu beschleunigen, werden verschiedene Instrumente diskutiert. Gabriël Clemens, Geschäftsführer von Eon Hydrogen, verwies auf eine Studie des Beratungsunternehmens Frontier Economics, die diese Instrumente genauer beleuchtet. Dabei wurde insbesondere die Möglichkeit einer sogenannten Grüngasquote erwähnt. Gasversorger würden verpflichtet werden, einen steigenden Anteil an klimaneutral hergestellten Gasen wie Wasserstoff oder Biomethan zu vertreiben.

Clemens betonte, dass diese Quote ohne direkte öffentliche Mittel umgesetzt werden könne und einen vorhersehbaren Anstieg der grünen Gase ermöglicht. Es besteht jedoch das Risiko, dass nicht genügend Wasserstoff zur Verfügung steht oder nur zu sehr hohen Preisen. Zusätzliche Kosten könnten außerdem auf die Kunden zukommen. Wenn diese Kunden dann im internationalen Wettbewerb stehen und Unterstützung benötigen, wäre eine andere Form der Förderung notwendig.

Die grüne Wasserstoffproduktion in Deutschland hat also an Fahrt aufgenommen, allerdings bleibt abzuwarten, ob die geplanten Anlagen tatsächlich gebaut werden.