18. Dezember, 2024

Politik

Zyklon Chido hinterlässt verheerende Spuren auf Mayotte: Sorge um hohe Opferzahl und Krankheitsausbruch

Zyklon Chido hinterlässt verheerende Spuren auf Mayotte: Sorge um hohe Opferzahl und Krankheitsausbruch

Mayotte, das französische Überseegebiet vor der Küste Ostafrikas, wurde von einem zerstörerischen Zyklon heimgesucht, der möglicherweise zahllose Menschenleben gefordert hat. Naouelle Bouabbas, Zahnärztin am einzigen Krankenhaus der Insel, äußerte die Befürchtung, dass viele Menschen unter den Trümmern begraben sein könnten, nachdem die Notaufnahme des Krankenhauses nur wenige Verletzte behandelt hat. Diese düstere Vermutung wird durch die nahezu vollständig eingestürzte Infrastruktur der Region und die mangelnde Möglichkeit, Verschüttete zu bergen, bestärkt. Die lokalen Behörden, vertreten durch den Bürgermeister der Hauptstadt Mamoudzou, Ambdilwahedou Soumaila, berichten, dass bisher 22 Todesfälle bestätigt wurden. Die Dunkelziffer könnte jedoch erheblich höher liegen, was die Rote Kreuz betont, da etwa 100.000 Personen, darunter 200 Freiwillige, als vermisst gemeldet sind. In einem der stärksten Stürme der vergangenen 90 Jahre wurden die Inseln von Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h heimgesucht. Besonders beunruhigend sind die prekären Lebensbedingungen der Inselbewohner. Die Mehrheit der rund 321.000 Einwohner lebt in relativer Armut, ein Drittel davon sind schätzungsweise undokumentierte Migranten aus den nahegelegenen Komoren und Madagaskar. Die improvisierten Behausungen bieten kaum Schutz, weshalb die Angst vor einem schnellen Anstieg von Krankheiten, angetrieben durch unzureichende Sanitärversorgung und kontaminiertes Wasser, wächst. Bouabbas schildert die bestehende Notlage: "Die Menschen leiden unter Durst und Hunger und sind gezwungen, verschmutztes Wasser zu trinken." Auch die medizinische Infrastruktur ist schwer beschädigt. Das zentrale Krankenhaus von Mayotte, in dem Bouabbas tätig ist, wurde überflutet, was zu massiven Ausfällen in der Stromversorgung und Schäden an medizinischem Gerät führte. Dies erschwert eine schnelle Versorgung der verbliebenen Einwohner weiter.