Die kürzlich vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz hat im Südlibanon einen ersten Belastungstest erfahren. Nach Angaben der israelischen Armee wurden dort mehrere Verdächtige in einem Fahrzeug gesichtet, das sich in einer verbotenen Zone befand. Um die Weiterfahrt zu verhindern, gaben die Soldaten Schüsse ab, woraufhin sich die Personen zurückzogen. Diese aggressive Antwort soll laut Armee als klare Botschaft verstanden werden: Niemand, der gegen die Vereinbarung verstößt, werde unbehelligt bleiben.
Israels Kan-Sender informierte darüber, dass insgesamt acht Fahrzeuge sowie ein Motorrad mit Hisbollah-Angehörigen in das Grenzgebiet um Kafr Kila eingedrungen waren. Warnschüsse der Armee zwangen sie zur Rückkehr. Die Waffenruhe, die von den USA und Frankreich vermittelt wurde, trat bereits frühmorgens in Kraft. Sie beinhaltet, dass sich die israelischen Truppen innerhalb von 60 Tagen aus dem Libanon zurückziehen sollen. Im Gegenzug wird von der Hisbollah erwartet, dass sie sich hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze, zurückzieht.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz äußerte, dass die Armee angewiesen sei, kompromisslos auf ähnliche Vorfälle zu reagieren. Personen, die sich trotz Verbot in die Zone wagen, sollen festgenommen werden. Sollte zudem die Sicherheit der Soldaten gefährdet werden, seien Angriffe unvermeidlich.