Japans Politikgeschehen nimmt Fahrt auf, denn ab Donnerstag bis zum 21. Dezember tritt das Parlament zu einer Sondersitzung zusammen, um unter anderem über einen Nachtragshaushalt zu beraten. In solchen Sitzungen wird der Gouverneur der Bank of Japan (BOJ), Kazuo Ueda, oftmals vor den Haushalts- oder Finanzausschüssen erscheinen müssen, um seine Ansichten zur Geldpolitik und wirtschaftlichen Entwicklungen darzulegen. Die Märkte sehen dem mit Spannung entgegen, denn Gerüchte um eine mögliche Zinserhöhung haben ihre Intensität erhöht. Derzeit liegt die Wahrscheinlichkeit einer solchen Erhöhung bei rund 60%, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Beginn des Novembers. Ueda hat bereits versprochen, die Kommunikation der BOJ sorgfältig zu steuern, besonders nach dem Rückschlag im August, als eine unerwartete Zinsanpassung sowohl die Märkte als auch den Aktienindex negativ beeinflusste. BOJ-Beobachter werden daher genau hinschauen, ob Ueda klare Signale gibt, um den Spekulationen der Märkte entgegenzutreten oder diese zu untermauern. Trotz der jüngsten Wirtschaftsdaten, die im Einklang mit den Voraussagen der BOJ stehen und eine mögliche Zinserhöhung bis Januar nahelegen, betont Ueda die Unsicherheit, die mit der Fülle an neuen Daten bis zur nächsten Vorstandssitzung am 19. Dezember einhergeht.