Verwirrung um Kredit-Scores ist kein neues Phänomen. Der komplexe Algorithmus, der für die Berechnung verantwortlich ist, bleibt oft ein Rätsel. Ein häufiger Irrtum betrifft das Eröffnen von Giro- oder Sparkonten und deren Einfluss auf den Score. Doch hier gibt es Entwarnung: Das Eröffnen eines solchen Kontos hat keine direkte Auswirkung auf Ihre Kreditwürdigkeit. Der Grund dafür ist einfach: Informationen zu Girokonten werden nicht an Auskunfteien weitergegeben und sind daher bei der Berechnung des Kredit-Scores irrelevant. Zudem ziehen Banken keinen „harten“ Eintrag bei der Kreditprüfung, wenn sie die Eignung für ein Konto prüfen. Stattdessen greifen sie auf „weiche“ Abfragen zurück oder betrachten Konsumentendatenbanken wie ChexSystems oder Early Warning Services (EWS), was keinen Einfluss auf Ihren Kreditwert hat.
Allerdings kann der Umgang mit Ihrem Girokonto indirekte Konsequenzen für Ihre Kreditwürdigkeit haben. Beispielsweise könnte ein überzogenes Konto, wenn es schließlich geschlossen wird, in Inkassoschulden enden, die dann wiederum Ihren Bericht belasten. Dasselbe gilt für Sparkonten: Auch diese beeinflussen den Kredit-Score nicht direkt und die Eröffnungsdaten werden nicht an Auskunfteien gemeldet.
Dennoch sind Kontonutzer nicht ganz aus dem Schneider: Bankberichte, basierend auf Ihrer Kontonutzung, könnten bei der Beantragung neuer Konten von Interesse sein. Aktivitäten wie Kontoüberziehungen oder häufiges Schließen von Konten könnten sich negativ auswirken, ohne jedoch direkt auf Ihren Kredit-Score zu schlagen.
Ein weiteres Missverständnis ist, dass das bloße Halten eines Girokontos keinen positiven Einfluss auf den Kredit-Scores hat, da die Kontotätigkeit schlicht nicht berücksichtigt wird. Trotz alledem kann ein Girokonto bei richtiger Verwaltung Ihre finanzielle Gesundheit unterstützen und so indirekt zu einer verbesserten Kreditwürdigkeit beitragen.