In einem lebhaften Schlagabtausch innerhalb der Ampelkoalition hat die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, Irene Mihalic, der FDP und insbesondere Finanzminister Christian Lindner Unvermögen bei der Haushaltsplanung vorgeworfen. Angesichts der globalen Unsicherheiten, insbesondere eines möglichen Wahlerfolgs von Donald Trump in den USA, betont sie, sei der europäische Zusammenhalt von entscheidender Bedeutung und Deutschland müsse als Stabilitätsanker fungieren.
Mihalic machte deutlich, dass der Koalitionspartner FDP sich der Krisenbewältigung entziehe und kritisierte Lindners Ansatz als grobe Fehlkalkulation, die eine beträchtliche "Lindner-Lücke" im Haushalt hinterlassen habe. Sie unterstrich, dass die Verantwortung für diese Lücke beim Finanzminister liege.
Das Finanzministerium verteidigte Lindner, indem es darauf hinwies, dass Steuerprognosen auf den wirtschaftlichen Vorhersagen des Wirtschaftsministeriums basieren und rein technisch umgesetzt würden. Daher sei der Vorwurf an Lindner nicht gerechtfertigt und eine solche Lücke eher als "Habeck-Lücke" zu sehen.
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister, hatte bereits signalisiert, die für den Chipgiganten Intel angedachten Milliarden zur Haushaltsstabilisierung einzusetzen. Mihalic lobte diesen Schritt als Beweis, dass es immer einen Weg gebe, wenn der politische Wille vorhanden sei. Sie mahnte, dass keine Partei ihre Interessen über die gesamte Regierungspolitik stellen dürfe, und merkte an, dass die Koalitionsdynamik von Beginn an kompliziert gewesen sei.