Der jüngst abgehaltene UN-Gipfel zur Plastikverschmutzung in Busan, Südkorea, endete trotz breiter Unterstützung für weitreichende Maßnahmen ohne formalen Konsens. Der Gipfel stand im Zeichen der Forderung nach einem weltweit verbindlichen Abkommen, das die Herausforderungen der Plastikverschmutzung in all ihren Phasen adressiert. Bei der abschließenden Plenarsitzung erntete die ruandische Chefverhandlerin Juliet Kabera Applaus für ihren Einsatz für ein umfassendes Abkommen. Mexiko betonte zusammen mit 95 weiteren Staaten die Notwendigkeit global verbindlicher Verbote umweltschädlicher Plastikprodukte und Chemikalien. Parallel dazu zeigte sich die Naturschutzorganisation WWF enttäuscht über den mangelnden Fortschritt. Sie unterstrich insbesondere die Notwendigkeit eines robusten Finanzierungsmechanismus' sowie der Möglichkeit, das Abkommen im Laufe der Zeit zu stärken. Eirik Lindebjerg, globaler Leiter der Plastikpolitik des WWF, äußerte sich nach einer Woche zäher und frustrierender Verhandlungen ernüchtert. Trotz des langjährigen Prozesses und über 1.000 Tagen seit dem ersten Einheitsbeschluss zur Beendigung der Plastikverschmutzung seien die Regierungen keinem handfesten Konsens näher gekommen. Lindebjerg wies darauf hin, dass mehr als 800 Millionen Tonnen Plastik produziert wurden, von denen über 30 Millionen Tonnen in die Ozeane gelangten und dort Ökosysteme schädigten. Lindebjerg forderte dazu auf, dass Länder, die entschlossen sind, ein bedeutendes Abkommen zu sichern, bereit sein müssen, eine Koalition williger Staaten zu bilden, um ein Abkommen auch ohne globalen Konsens zu erzielen. „Die Krise verlangt mehr als das bisherige Vorgehen. Unsere Regierungen stehen in der Pflicht, Ergebnisse zu liefern,“ betonte er eindringlich. Der vorgeschlagene Vertrag beinhaltet vier global verbindliche Maßnahmen, die den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfassen, einschließlich Verboten der problematischsten Plastikprodukte und -chemikalien.
Grün
Zwischen Hoffnung und Frustration: Uneinigkeit auf UN-Gipfel zu Plastikverschmutzung
