Portugals Finanzminister betont die Notwendigkeit eines gestärkten Dialogs zwischen Europa und der neuen US-Regierung, um einer Eskalation von Handelszöllen vorzubeugen, die insbesondere weniger wohlhabende Verbraucher drastisch belasten könnten. Trotz seiner Amtseinführung am Montag hat US-Präsident Donald Trump bisher noch nicht die umfangreichen Zölle eingeführt, die er im Wahlkampf angekündigt hatte. Allerdings deutete er an, dass Zölle von bis zu 25 Prozent auf Kanada und Mexiko möglicherweise schon ab dem 1. Februar in Kraft treten könnten. Finanzminister Joaquim Miranda Sarmento erinnerte daran, dass Trump in seiner ersten Amtszeit vorwiegend chinesische Waren mit höheren Zöllen belegte und Europa bislang verschont blieb. Doch es sei derzeit noch verfrüht, eindeutige Rückschlüsse auf die künftige Handelspolitik gegenüber Europa zu ziehen. Während einer Pressekonferenz in Brüssel betonte Sarmento: „Wir werden die Entscheidungen der US-Regierung analysieren und versuchen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken.“ Er hob hervor, dass ein konstruktiver Dialog von großer Bedeutung sei, jedoch zugleich im Interesse Europas und dessen Mitgliedstaaten geschützt werden müsse. Protektionismus würde am Ende nur den Konsumenten sowohl in den Ländern, die die Zölle erhöhen, als auch in den betroffenen Ländern schaden. Für Portugal sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Markt außerhalb der EU, insbesondere für Güter wie Medikamente, Kork, Kleidung und Schuhe. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 stiegen Portugals Exporte von Waren in die USA um 8,9 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro, während auch die Zahl der amerikanischen Touristen einen Rekordwert erreichte und das Wachstum der Dienstleistungsexporte ankurbelte.