04. Februar, 2025

Märkte

Zwischen Erleichterung und Unsicherheit: Die volatile Stimmung an den US-Börsen

Zwischen Erleichterung und Unsicherheit: Die volatile Stimmung an den US-Börsen

Die jüngsten Entwicklungen in der Zollpolitik der Vereinigten Staaten hinterlassen weiterhin ihre Spuren bei den Anlegern. Die Märkte zeigten sich am Dienstag leicht erleichtert angesichts der Nachrichten im Handelskonflikt zwischen den USA und ihren Nachbarn Mexiko und Kanada. Auch der seit langem schwelende Handelsstreit mit China wurde mit einer gewissen Gelassenheit aufgenommen. Dennoch bleibt die allgemeine Unsicherheit hoch, was zu spürbaren Kursschwankungen an den globalen Finanzmärkten führt. Der Dow Jones Industrial konnte nach einem anfänglichen Rückgang ein kleines Plus verzeichnen, schloss jedoch nahezu unverändert mit einem minimalen Verlust von 0,02 Prozent bei 44.414,10 Punkten. Noch am vergangenen Freitag hatte er fast ein Rekordniveau erreicht, bevor die Zolldiskussionen die Stimmung der Anleger trübten. Der S&P 500 legte um 0,52 Prozent zu und erreichte 6.025,51 Punkte, während der Nasdaq 100 sich am stärksten erholte und um 1,10 Prozent auf 21.533,32 Punkte anstieg. Marktanalysten sprechen von einer allgemeinen Erleichterung, bedingt durch die Verhandlungsbereitschaft der USA mit Mexiko und Kanada sowie optimistischere Töne in Richtung China. Kurz bevor die von Präsident Donald Trump angekündigten Zölle in Kraft treten sollten, erzielten die USA und ihre Nachbarn eine vorläufige Aufschiebung für 30 Tage. Gleichzeitig antwortete China auf die US-Zölle mit eigenen Gegenzollankündigungen und Exportbeschränkungen auf kritische Metalle, die für die US-Hightechindustrie von Bedeutung sind. Dennoch erscheinen Chinas Maßnahmen dem Markt als "maßvoll", auch wenn die Besorgnis über die unberechenbare Zollpolitik Trumps bestehen bleibt. In den USA gehandelte chinesische Unternehmen wie Alibaba und Baidu erholten sich von jüngsten Verlusten. Alibaba-Aktien stiegen um 3,6 Prozent, während Baidu um 4,7 Prozent zulegte. Im Gegensatz dazu verloren Papiere des US-Gentechnikunternehmens Illumina 5,5 Prozent, während der Luxusmodekonzern PVH, zu dem Marken wie Ralph Lauren gehören, um 1,6 Prozent nachgab. Beide Firmen stehen auf Chinas Liste "unzuverlässiger Unternehmen" und könnten mit Sanktionen rechnen. Bevor Alphabet und AMD ihre Geschäftsergebnisse präsentierten, überraschte das Softwareunternehmen Palantir positiv mit einem Kurssprung von 25,5 Prozent, getrieben vor allem durch optimistische Umsatzprognosen für 2025 und einer hohen Nachfrage im Bereich Künstliche Intelligenz. Enttäuschend verlief der Tag für Merck & Co, dessen Aktien um 10,3 Prozent fielen, nachdem Umsatzziele verfehlt wurden. Obwohl Pfizer solide Zahlen vorlegte und Jahresziele bestätigte, sanken dessen Aktien nach anfänglichen Gewinnen um 2,0 Prozent. Estee Lauder verzeichnete einen dramatischen Kursrutsch von 18 Prozent, nachdem der Kosmetikkonzern seine Gewinnprognose verfehlte und im Rahmen einer Umstrukturierung Stellen abbauen will.