Bundeskanzler Olaf Scholz hat knapp zwei Wochen vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident eine kritische Haltung gegenüber dem umstrittenen Republikaner eingenommen. In einem bemerkenswerten Auftritt verwies er ohne namentliche Erwähnung auf die Unverrückbarkeit internationaler Grenzen. Dieser Appell war eine deutliche Reaktion auf Trumps territoriale Expansionsphantasien, die Grenzen mit Gewalt zu verschieben.
Hintergrund des Konflikts ist Trumps Interesse an Grönland, das er als potenziellen 51. Bundesstaat der USA ins Auge fasst, ebenso wie seine Avancen Richtung Kanada. In einer bemerkenswerten Gesprächsoffensive telefonierte Scholz tags darauf mit mehreren europäischen und internationalen Partnern, darunter Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Ziel war, den Unmut über Trumps Äußerungen zu besprechen, während Europa sich entschlossen zeigte, einer solchen Rhetorik entgegenzutreten.
Auch Frankreich bezog eine klare Stellung und sprach von "Imperialismus" der USA. Eine weitere umstrittene Forderung Trumps war die Erhöhung der Nato-Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP. Scholz' Regierung reagierte zurückhaltend auf diese Idee und verwies auf den bewährten Diskussionsprozess innerhalb der Nato. Dennoch zeigt sich Deutschland jederzeit bereit zur Kooperation — ein Gleichgewicht zwischen Entschlossenheit und Diplomatie.