13. Januar, 2025

Politik

Zwischen Desillusion und Dialog: Die Jugend und die Politik im Wandel

Zwischen Desillusion und Dialog: Die Jugend und die Politik im Wandel

Ein beunruhigender Befund zur politischen Repräsentation junger Menschen in Deutschland sorgt für Aufsehen. Der Generationenforscher Rüdiger Maas äußerte im ARD-"Morgenmagazin", dass viele junge Menschen, die als Erstwähler bei der nächsten Bundestagswahl auftreten könnten, das Gefühl haben, nicht von der Politik wahrgenommen zu werden. Maas betont, es erwecke oftmals gar den Eindruck, als arbeite die Politik gegen die Interessen der jüngeren Generation.

Ein zentrales Problem sieht der Forscher in der unzureichenden Ansprache der Jugend durch die politischen Akteure. Er fordert verstärkte Investitionen in schulische Bildung, um das Verständnis für politische Prozesse zu fördern. Dieses solle laut Maas nicht nur theoretisch sein, sondern greifbarer gestaltet werden. Besonders besorgniserregend sei das mangelhafte Politikverständnis, das sich in seinen Erhebungen zeige.

Zudem hebt Maas die Rolle sozialer Netzwerke hervor, über die viele junge Menschen ihr politisches Wissen beziehen. Hier sei insbesondere die AfD hervorstechend aktiv und spreche die Sprache der Jugend effizienter an als andere Parteien. Diese, so Maas, stünden in der Pflicht, komplexe Themen verständlich und emotional ansprechend zu vermitteln, um ein Gleichgewicht herzustellen.

Ein paradoxer Trend, den Maas beobachtet, ist eine neuartige Form der Toleranz unter jungen Wählern unterschiedlicher politischer Ausrichtungen, die auf eine Art von Dialogbereitschaft hindeutet. Früher scharfe Feindseligkeiten zwischen extrem linken und rechten Positionen sind heute einer lockeren Verständigung gewichen, wobei sich viele junge AfD-Anhänger selbst in der Mitte des politischen Spektrums einordnen.