27. Oktober, 2024

Technologie

Zwischen den Zeilen: Huaweis Chip-Erfolg und die Lücken der US-Sanktionen

Zwischen den Zeilen: Huaweis Chip-Erfolg und die Lücken der US-Sanktionen

Die neuen Enthüllungen über Huaweis Mehrchip-KI-Prozessor Ascend 910B werfen ein bezeichnendes Licht auf das schier unerschütterliche Bestreben Chinas, anspruchsvolle Fertigungstechnologien zu erlangen. Eine kanadische Forschungsfirma entdeckte, dass die verbauten Chipsätze von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) stammen – eine Entdeckung, die mögliche Schwachstellen in den US-Sanktionen aufzeigt, warnen Analysten.

Arisa Liu, Expertin beim Taiwan Institute of Economic Research, bezeichnete die US-Sanktionen als "durchlässig". Diese Entdeckung führte zu hektischen Erklärungsversuchen seitens der beteiligten Unternehmen. TSMC stoppte umgehend die Lieferungen an einen anonymen Kunden, als bekannt wurde, dass einer ihrer Chips in einem Huawei-Produkt verwendet wurde. Laut Berichten der taiwanesischen Medien informierte der Chiphersteller umgehend die amerikanische Regierung und die Behörden Taiwans über diesen potenziellen Verstoß gegen US-Exportkontrollen.

Die genauen Umstände – einschließlich der Dauer und des Umfangs der Zusammenarbeit zwischen TSMC und dem verdächtigen Kunden – bleiben allerdings im Dunkeln. Ebenso unklar ist die direkte Verbindung dieses Kunden zu Huawei oder ob überhaupt eine existiert. Fragen über die indirekte Nutzung fortschrittlicher TSMC-Technologien für Huawei-Produkte stellen die Effektivität der US-Beschränkungen in Frage, die auf den chinesischen Technologieriesen abzielen.

Interessanterweise wurden die Ergebnisse von TechInsights in chinesischen Staatsmedien bisher weitgehend ignoriert. Dennoch kursieren Übersetzungen und Berichte aus ausländischen Medien auf verschiedenen Social-Media-Kanälen.

Huaweis Ascend-Chips sind inzwischen zum Flaggschiff der chinesischen KI-Zielsetzung und einem zentralen Element im Streben nach technologischer Eigenständigkeit avanciert. Die Ascend-Produktlinie verzeichnet inzwischen 40 Hardware-Partner, 1.600 Software-Partner und 2.900 KI-Anwendungslösungen.