Zwischen Barriere und Chance: Hospitality und Retail fordern gerechtere Unternehmenssteuern

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von UKHospitality und dem British Retail Consortium (BRC) zeigt auf, dass die Gastgewerbe- und Einzelhandelsbranchen gemeinsam über ein Drittel aller Unternehmenssteuern im Vereinigten Königreich tragen, obwohl sie nur 9% der Wirtschaft ausmachen. Diese Sektoren entrichteten im Finanzjahr 2023/24 fast 9 Milliarden Pfund an Steuern, was die erhebliche Diskrepanz im aktuellen Steuersystem verdeutlicht. Experten warnen, dass nach dem Auslaufen der Entlastungsmaßnahmen die Gesamtsteuerlast auf 11 Milliarden Pfund steigen könnte, was einem bemerkenswerten Anteil von 44% der Gesamtraten entspricht. Beide Organisationen fordern vom Finanzminister eine gerechtere Neustrukturierung der Unternehmensraten im kommenden Haushalt, ein Anliegen, das auch im jüngsten Manifest der Labour Party Beachtung fand. Helen Dickinson, Geschäftsführerin des BRC, betonte, dass das derzeitige System Investitionshemmnisse schafft und die Gründung neuer Unternehmen erschwert. Eine Senkung der Unternehmenssteuern für Gastgewerbe und Einzelhandel, die zusammen rund sechs Millionen Menschen beschäftigen, wird als entscheidend für die Wiederbelebung der Einkaufsstraßen angesehen. Kate Nicholls, Geschäftsführerin von UKHospitality, erklärte, dass es absurd sei, dass die High-Street-Unternehmen ein Drittel aller Unternehmenssteuern zahlen. Steigende Raten erschweren den Betrieb von Einrichtungen wie Pubs und Restaurants deutlich. Die Notwendigkeit einer Reform ist dringend, da viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, die steigenden Betriebskosten zu bewältigen, und ohne Änderungen Schließungen drohen. Nicholls fügte hinzu, dass eine Senkung der Unternehmenssteuern bei der kommenden Haushaltsdebatte Millionen an Investitionen freisetzen könne – von neuen Betrieben bis hin zu zusätzlichen Arbeitsplätzen. Dickinson und Nicholls heben die Bedeutung dieses Themas nicht nur für die betroffenen Branchen hervor, sondern auch für lokale Gemeinschaften, die auf ein vielfältiges Angebot angewiesen sind. Mit Blick auf den Haushalt 2024 hoffen Branchenführer auf konkrete Schritte zur Entlastung von den finanziellen Belastungen durch Unternehmenssteuern. Dickinson unterstrich die Gelegenheit, das Gleichgewicht zu korrigieren und zu gewährleisten, dass der Einzelhandel einen faireren Anteil an Unternehmenssteuern zahlt.