Die fragile Ruhe im Gazastreifen und im Libanon steht auf der Kippe. Israel erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen die islamistische Hamas in Gaza, da diese angeblich die Waffenruhe mehrfach verletzt hätte. Gleichzeitig hält Israel weiterhin Truppen im Libanon stationiert, obwohl die 60-Tage-Frist abgelaufen ist. Der Vorwurf: Die libanesische Armee reagiere zu langsam. In dieser angespannten Lage hat sich US-Präsident Donald Trump für eine radikale Lösung ausgesprochen: Er plädiert für die Räumung des Gazastreifens und die Umsiedlung der dort lebenden Palästinenser in angrenzende arabische Länder. An Bord der Air Force One, so berichten mitreisende Journalisten, forderte Trump, dass insbesondere Ägypten und Jordanien bereit sein sollten, palästinensische Flüchtlinge aufzunehmen. Trump betonte, man spreche von etwa anderthalb Millionen Menschen und wolle das Gebiet „gründlich säubern“. Gleichzeitig hat Trump die Freigabe einer Lieferung von 2.000-Pfund-Bomben an Israel genehmigt, welche zuvor von seinem Vorgänger Joe Biden wegen Bedenken gestoppt wurde. Diese Lieferung soll nun nach Israel erfolgen, was im Weißen Haus bestätigt wurde. Die Spannungen in Israel sind unterdessen spürbar: Tausende Israelis demonstrieren gegen die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu und fordern die vollständige Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens mit der Hamas. Die Freilassung von 90 verbleibenden Geiseln steht im Zentrum der Forderungen. Der Ausgang der baldigen Verhandlungen wird entscheidend sein, ob es zu einer dauerhaften Beruhigung der Lage kommt. Im Libanon pocht Präsident Emmanuel Macron auf die Einhaltung der Waffenruhe-Vereinbarungen. Doch Israel zeigt sich zurückhaltend, da der Libanon die Abmachungen bislang nicht vollständig umgesetzt habe. Eine Verlängerung für den Abzug der israelischen Truppen sei jedoch eingeräumt. Diese Entwicklungen zeigen die Zerbrechlichkeit und die komplexen politischen Spiele im Nahen Osten. Ob Trumps Vorschläge einen Ausweg bieten oder lediglich weiter zur Spannungsverschärfung beitragen, bleibt abzuwarten.