Für langfristige Investoren hat der US-Aktienmarkt historisch gesehen stets als Vermögensgenerator fungiert. Entscheidend dabei ist die Auswahl von Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und solider finanzieller Gesundheit. Rasch anpassungsfähige Unternehmen, die flexibel auf den sich verändernden Markt und die Verbraucherpräferenzen reagieren, können dabei besonders wertvoll sein.
In diesem Zusammenhang betrachten wir zwei herausragende Aktien mit Potenzial zur Generationsanlage.
Der Technologieriese Microsoft konnte im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 seine Umsatz- und Gewinnschätzungen übertreffen. Doch trotz dieser guten Nachrichten waren Anleger enttäuscht über das geringere Wachstum im Bereich der Azure-Cloud-Computing-Dienste. Diese umfassen wesentliche künstliche Intelligenz (KI)-Dienste und erfordern stetig steigende KI-bezogene Investitionen.
Langfristig bleibt Microsofts Wachstumsstory jedoch intakt. Azure und andere Cloud-Dienste steigerten den Umsatz im vierten Quartal um 29 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei die KI-Dienste 8 Prozentpunkte zum Gesamtwachstum beitrugen. Die Zahl der Azure-KI-Kunden stieg im gleichen Zeitraum um 60 % auf 60.000, wobei der durchschnittliche Umsatz pro Kunde ebenfalls beeindruckend zunahm.
Die Kapazitätsengpässe, die das KI-Wachstum bremsen, dürften die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2025 belasten, doch Microsoft plant, diese Herausforderungen in der zweiten Hälfte des Jahres zu bewältigen und das Azure-Wachstum weiter zu beschleunigen. Daneben stärkt die tiefe KI-Integration auch die Nachfrage nach anderen zentralen Microsoft-Produkten. Beispielsweise hat GitHub CoPilot, ein KI-gesteuertes Entwicklerwerkzeug, seit Einführung in 77.000 Organisationen Fuß gefasst und macht inzwischen fast 40 % des jährlichen Umsatzes von GitHub aus.
Auch im Gaming-Bereich hat Microsoft mit dem Erwerb von Activision Blizzard expandiert, während gleichzeitig eine disziplinierte Finanzverwaltung beibehalten wurde. Der Umsatz erhöhte sich im Geschäftsjahr 2024 um 15 % auf 245 Milliarden US-Dollar, während der Nettogewinn um 22 % auf 88,1 Milliarden US-Dollar anstieg.
Ein weiteres bemerkenswertes Unternehmen ist Salesforce, das nach enttäuschenden Ergebnissen im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen dramatischen Kursverlust erlitt. Herausforderungen wie erhöhte Budgetkontrollen und längere Verkaufszyklen beeinträchtigten die Umsatzentwicklung. Trotzdem gibt es viele positive Aspekte bei Salesforce.
Salesforce's Data Cloud, das schnell wachsende Produkt der Firma, wurde in 25 % aller Deals über 1 Million US-Dollar im ersten Quartal integriert und gewann über 1.000 neue Kunden. Das Unternehmen verwaltet derzeit 250 Petabyte an Daten und bietet den Kunden fortschrittliche Analyse- und Automatisierungstools. Die AI-Angebote von Salesforce, wie Einstein CoPilot und Einstein Studio, sind auf dem Vormarsch und könnten bald zu wichtigen Umsatztreibern werden.
Obwohl Salesforce als zukünftiger AI-Marktführer gut positioniert ist, spiegelt die aktuelle Bewertung diese positiven Aussichten nicht wider. Das Unternehmen handelt nur zum 6,98-fachen der letzten zwölf Monate auf Umsatzbasis, was unter den historischen Durchschnittswerten liegt. Langfristige Investoren sollten daher möglicherweise einen kleinen Anteil in Betracht ziehen.