Die israelische Armee hat die Räumung einer Klinik im umkämpften Norden des Gazastreifens veranlasst. Wie aus Medienberichten hervorgeht, handelt es sich dabei um das Indonesische Krankenhaus in Beit Lahia, das evakuiert werden müsse. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa haben israelische Streitkräfte inzwischen die Klinik umringt, und es soll bereits zu Angriffen in unmittelbarer Nähe gekommen sein.
Die israelische Armee erklärte, man habe auf dem Gelände der Klinik einen gezielten Einsatz gegen mutmaßliche Terroristen und deren Infrastruktur abgeschlossen. Grundlage dafür seien Geheimdienstinformationen gewesen, die auf Aktivitäten von Terroristen in diesem Bereich hingedeutet hätten. In den vergangenen vier Wochen soll es von diesem Standort aus wiederholt Angriffe auf israelische Soldaten gegeben haben. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben steht allerdings noch aus.
Seit Beginn der Auseinandersetzungen im Gazastreifen vor anderthalb Jahren kam es immer wieder auch in der Nähe von medizinischen Einrichtungen zu Kampfhandlungen. Angaben der Vereinten Nationen zufolge sind Kliniken mehrfach schwer beschädigt worden. Israel beschuldigt die Hamas, zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser absichtlich als Schutzhülle für militärische Zwecke zu missbrauchen.
Der Ursprungsgrund für den Gaza-Konflikt liegt im Hamas-Massaker vom 7. Oktober des vergangenen Jahres, bei dem 1.200 Todesopfer und 250 Entführungen zu beklagen waren. Daraufhin hat Israel sein Ziel formuliert, die Hamas zu zerschlagen. Seitdem sind nach palästinensischen Angaben über 45.300 Menschen im Gazastreifen, der mehr als zwei Millionen Einwohner zählt, ums Leben gekommen.