Indiens Verbrauch von Speiseölen wird trotz einer Erhöhung der Importzölle um 20 Prozentpunkte in den kommenden Jahren voraussichtlich um 2% bis 3% wachsen. Dies teilte Sanjeev Asthana, CEO von Patanjali Foods, mit. Hintergrund ist eine Schutzmaßnahme der indischen Regierung zur Unterstützung der heimischen Bauern, die unter niedrigen Ölfruchtpreisen leiden.
Asthana erklärte, dass die Nachfrage insbesondere während der anstehenden Festtagsperiode konstant hoch bleiben wird, auch wenn die Zölle steigen. Die Preise für Speiseöl seien weiterhin erschwinglich, was den Konsum nicht beeinträchtigen dürfte. Er erwartet ein Nachfragewachstum von 2% bis 3% im Marketingjahr 2024-2025, das am 1. November beginnt, bedingt durch Bevölkerungswachstum und steigenden Wohlstand.
Als weltweit größter Importeur deckt Indien 70% seines Bedarfs an Pflanzenöl durch Importe, hauptsächlich aus Indonesien, Malaysia und Thailand für Palmöl sowie aus Argentinien, Brasilien, Russland und der Ukraine für Sojaöl und Sonnenblumenöl. Nach Prognosen wird Indiens Palmölimport 2024-2025 bei etwa 9-10 Millionen metrischen Tonnen liegen, ein Anstieg von den rund 9 Millionen Tonnen in diesem Jahr. Palmöl könnte dabei seinen Marktanteil zurückgewinnen, den es aufgrund hoher Preise an Sonnenblumenöl verloren hatte.
Dieses Jahr erlebte Indien einen überraschenden Anstieg bei Sonnenblumenölimporten dank attraktiver Preise. Im kommenden Jahr könnten die Importe wieder auf den normalen Umfang von rund 3 Millionen Tonnen sinken. Wegen reichlicher Lieferungen aus Russland und der Ukraine sanken die Preise für Sonnenblumenöl und machten es wettbewerbsfähig. Die Importe für Sojaöl dürften weitgehend stabil bei rund 3 Millionen Tonnen verbleiben.
Asthana betonte zudem, dass Indiens Sojabohnenernte 2024 bei günstigen Wetterbedingungen auf 11 Millionen Tonnen ansteigen könnte, verglichen mit etwa 10 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr.