30. September, 2024

Wirtschaft

Zuwachs an Beschäftigten: Ukraine-Flüchtlinge stark im deutschen Arbeitsmarkt integriert

Zuwachs an Beschäftigten: Ukraine-Flüchtlinge stark im deutschen Arbeitsmarkt integriert

Die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in den deutschen Arbeitsmarkt zeigt deutliche Fortschritte. Aktuell sind 266.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Beschäftigung, ein Anstieg von 71.000 im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen wurden unlängst von Olaf Scholz im Rahmen einer Gesprächsrunde zum "Job-Turbo" in Berlin bestätigt. Ebenso hoch ist der Beschäftigungszuwachs bei den Geflüchteten aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern, die nun insgesamt 704.000 Personen in Arbeit bringen.

Scholz schreibt diesen Aufschwung dem "Job-Turbo" des Arbeitsministers Hubertus Heil (SPD) zu, der seit Oktober 2023 in Kraft ist. Heil hatte das Programm ins Leben gerufen, um die Jobvermittlung für Geflüchtete zu beschleunigen. Der Kanzler betonte, dass es Raum für weitere Verbesserungen gibt und lobte die bisherigen Erfolge.

Im Fokus des "Job-Turbo" steht nicht nur die Vermittlung von Geflüchteten in Helferjobs, sondern auch in qualifizierte Tätigkeiten. Heil wies darauf hin, dass 192.000 Ukrainerinnen und Ukrainer einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, während 48.000 geringfügig beschäftigt sind. Zusätzlich sollen weitere 400.000 Geflüchtete nach Abschluss ihres Integrationskurses dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Scholz appellierte an einen "maximalen Pragmatismus" und betonte die Bedeutung von Unterstützung und Anerkennung für Geflüchtete, die sich in einem neuen Land und gegebenenfalls in neuen Berufsfeldern zurechtfinden müssen. Diese Unterstützung gelte auch für Unternehmen, Krankenhäuser, Kitas und Pflegeheime, die Geflüchtete trotz Sprachbarrieren und ausstehender Berufsanerkennung beschäftigen.

Heil versprach, die Bemühungen zur Integration fortzusetzen und forderte einen schnelleren Abbau von Hindernissen. Dazu gehören schnellere Berufsanerkennungen, mehr Wohnraum und ein Ausbau der Kinderbetreuung. Unternehmen sollen nicht warten, bis Geflüchtete perfekt Deutsch sprechen, so der Arbeitsminister.

Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit und Vorgängerin von Heil, hob hervor, dass der bisherige Stand der Integration kein Selbstläufer war. Man habe von anderen Ländern wie den Niederlanden gelernt, dass Sprachkompetenz beim Einstieg in den Beruf nicht das alleinige Kriterium sein muss. Dies werde auch künftig im "Job-Turbo" Berücksichtigung finden.