Die israelische Armee intensiviert ihre Operationen im Norden des Gazastreifens, um gegen die islamistische Hamas vorzugehen. In einer nächtlichen Aktion wurde Beit Hanun ins Visier genommen. Vorangegangen war ein kontroverser Einsatz in einem Krankenhaus in Beit Lahia, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) scharf kritisiert wurde. Diese warf Israel vor, das Gesundheitssystem im abgeriegelten Gebiet gefährlich zu schwächen, was katastrophale Folgen für die palästinensische Zivilbevölkerung habe.
Unterdessen meldeten medizinische Quellen im Gazastreifen mindestens neun Todesopfer nach einem Angriff auf ein Gebäude im Flüchtlingslager Al-Maghasi. Seit Beginn der jüngsten Auseinandersetzungen nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober seien laut palästinensischen Berichten über 45.000 Menschen ums Leben gekommen. Eine unabhängige Verifizierung dieser Zahlen bleibt schwierig, während humanitäre Organisationen das unermessliche Leid beklagen.
Israel rechtfertigt seinen umstrittenen Einsatz in einem Krankenhaus mit der Behauptung, Hamas-Terroristen würden dort Zuflucht suchen. Unterdessen berichten die von Hamas kontrollierten behördlichen Stellen von der Verhaftung des Klinikdirektors Hussam Abu Safeia und zahlreicher Mitarbeiter. Die WHO prangert an, dass das Kamal-Adwan-Krankenhaus, als letzte tragende Gesundheitseinrichtung im nördlichen Gazastreifen, inzwischen handlungsunfähig sei.
Trotz internationaler Besorgnis und anhaltender Kämpfe sind die Aussichten auf eine baldige Waffenpause gering. Selbst die Bemühungen um die Freilassung israelischer Geiseln drohen sich bis zum Amtswechsel in den USA am 20. Januar zu verzögern. Unter Berufung auf "Axios" könnte dieser politische Umbruch die Situation weiter verkomplizieren und israelische Leben kosten.
Während internationale Konflikte auch im Jemen aufbrechen, bleibt die Lage angespannt. Israels Luftabwehr konnte erfolgreich eine Rakete aus dem Jemen abfangen. Trotz unbestätigter Berichte über Angriffe der USA und Großbritanniens auf Huthi-Stellungen im Jemen, wird der internationale Druck auf die Konfliktparteien nicht nachlassen.
Donald Trumps Drohung, hart gegen die Hamas vorzugehen, sollte keine Entspannung eintreten, lässt Unsicherheit über die US-Politik im Nahen Osten aufkommen. Hinzu kommt, dass der beschuldigte Rückhalt für israelische Aktionen durch den ehemaligen Präsidenten im Raum steht.
Eingebettet in die geopolitischen Spannungen heulten in Israel erneut die Sirenen, während die Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz aus dem Jemen nicht enden wollen. Der vielschichtige und volatile Konflikt scheint sich somit in eine neue, gefährliche Phase zu bewegen.