25. Oktober, 2024

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Zusatzzölle auf Elektroautos: Der diplomatische Tanz zwischen EU und China geht weiter

Zusatzzölle auf Elektroautos: Der diplomatische Tanz zwischen EU und China geht weiter

In den anhaltenden Verhandlungen über mögliche Zusatzzölle auf aus China importierte Elektroautos zeichnen sich zwischen der Europäischen Union und der Volksrepublik China nach wie vor erhebliche Uneinigkeiten ab. Wie aus Brüssel verlautete, zog der EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis per Videokonferenz mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao eine vorläufige Bilanz über die letzten acht Gesprächsrunden. Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden.

Im Zentrum der Diskussion stehen mögliche Kompromisse, bei denen chinesische Exporteure Preisverpflichtungen akzeptieren und so die angedrohten Zölle vermeiden könnten. Die EU hat Berichten zufolge bereits Gespräche über mögliche Preisvereinbarungen mit einigen chinesischen Marken aufgenommen. Peking hat die Exporteure jedoch vor solchen Abkommen gewarnt. Beide Parteien betonten ihre Absicht, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die gleiche Wettbewerbsbedingungen auf dem EU-Markt gewährleistet und den Richtlinien der Welthandelsorganisation (WTO) entspricht.

Anfang des Monats hatte sich eine Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten für die Einführung von Zusatzzöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge ausgesprochen, während Deutschland sich dagegen stellte. Ob die Zölle ab November in Kraft treten werden, liegt nun in der Hand der EU-Kommission. Die EU wirft China vor, die Preise seiner Elektroautos durch hohe Subventionen künstlich zu drücken und damit die europäische Autoindustrie zu gefährden.

China reagierte auf die Entwicklungen mit Anti-Dumping-Untersuchungen gegen europäische Exporte von Milchprodukten, Branntwein und Schweinefleisch. Dombrovskis äußerte in diesem Zusammenhang Bedenken und bezeichnete die chinesischen Untersuchungen als unbegründet.