Der berüchtigte James „Whitey“ Bulger, der über Jahrzehnte das organisierte Verbrechen in Boston dominierte, wurde 2018 in seiner Gefängniszelle brutal ermordet. Einer der Beteiligten, Paul J. DeCologero, erhält nun eine weitere Haftstrafe von über vier Jahren für seine Rolle bei dem tödlichen Angriff.
DeCologero, ein Mitglied der gewalttätigen DeCologero Crew in Massachusetts, verbüßt bereits eine 25-jährige Haftstrafe. Er bekannte sich nun schuldig im Zusammenhang mit einer Anklage wegen Körperverletzung. Ursprünglich hätte ihm lebenslange Haft gedroht, doch die Anschuldigung des Mordes ersten Grades und der Verschwörung zum Mord ersten Grades wurden fallen gelassen.
Ursprünglich hätte DeCologero im Dezember 2026 freikommen können. Durch das jüngste Urteil verschiebt sich sein Entlassungsdatum ins Jahr 2031. Die Staatsanwälte erläuterten, dass DeCologero und ein anderer Insasse, Fotios Geas, Bulger nur wenige Stunden nach seiner Überstellung in eine Haftanstalt in Bruceton Mills, W. Va., attackiert hätten. Dabei soll Geas den Hauptangriff ausgeführt haben, während DeCologero als Wächter fungierte und später geholfen habe, die Spuren zu verwischen.
Ein weiterer Häftling, Sean McKinnon, war ebenfalls an dem Verbrechen beteiligt und wurde im Juni zuerst verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, Bundesagenten belogen zu haben. McKinnon kam ohne zusätzliche Gefängniszeit davon, da er die fast zwei Jahre, die er hinter Gittern verbrachte, angerechnet bekam.
Im Mai wurde bekannt, dass die drei Häftlinge Vereinbarungen mit der Regierung getroffen hatten, um bei der Erstellung eines Berichts über den Vorfall zu kooperieren. Laut DeCologeros Vereinbarung habe er jedoch keine weiteren Informationen geliefert und keine wesentliche Unterstützung gegeben.
Forscher Alain Delaquérière trug zur Aufklärung des Falls bei.