21. September, 2024

Märkte

Zusammenspiel der Kräfte: Stifel warnt vor bevorstehender Marktkorrektur

Zusammenspiel der Kräfte: Stifel warnt vor bevorstehender Marktkorrektur

Anleger sollten sich auf eine scharfe und schnelle Korrektur des Aktienmarktes noch vor Jahresende einstellen. Laut einer Mitteilung des Chefaktienstrategen Barry Bannister von Stifel könnte der S&P 500 im vierten Quartal um 12 % fallen und sich in Richtung niedrige 5.000er bewegen.

Bannister führt eine Reihe von Faktoren an, die seine Besorgnis auslösen. Er warnt, dass Anleger Verhaltensweisen zeigen, die typischerweise in Zeiten von Spekulationsblasen und Manien auftreten.

Besonders beunruhigt ist Bannister über die derzeitigen Aktienmarktbewertungen, die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 von etwa 24 auf ein “nahezu dreigenerationenhohes” Niveau steigen. Zudem nähert sich die starke Outperformance großer Wachstumsaktien gegenüber den Wertaktien einem Höchststand, der zuletzt im Februar 2000 und August 2020 als Vorläufer eines Bärenmarktes diente.

Bannister merkt an, dass trotz Unterstützung des Wirtschaftswachstums durch eine steigende Arbeitskräfteangebots über verstärkte Immigration, die Gesamtnachfrage nach Arbeitskräften zurückgeht. „Schwindende Arbeitskräftenachfrage ist inzwischen ein Symbol für Rezessionsrisiken“, erklärt Bannister und verweist auf den Rückgang des 6-Monats-Diffusionsindex der Beschäftigung, welcher jüngst unter ein “Rezessionsauslöser”-Niveau gesunken sei.

Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen im November, erwartet Bannister, dass der übliche wirtschaftliche Aufschwung vor den Wahlen gegen Jahresende nachlassen wird, da Wahlversprechen zunehmend durch die Realität einer möglichen gespaltenen Regierung zurückgedrängt werden. „Die wirtschaftliche Vorwahl-Belebung könnte zum Jahresende nachlassen und die Aktienmärkte, die die Zukunft antizipieren, könnten etwa vier Monate im Voraus abfallen“, erklärt Bannister.

Schließlich warnt Bannister, dass viele Anleger die Risiken einer Blase im Technologiesektor unterschätzen, ähnlich wie während der Dotcom-Blase vor fast 25 Jahren. “Es dauert eine Generation, um die Gefahren einer Blase zu vergessen. Es fühlt sich an wie ein Déjà-vu zur Tech-Blase der 1990er Jahre. In Wirklichkeit ist 'neue Technologie' nicht einmal 'neu', und die niedrige Aktienrisikoprämie scheint uns einen schwachen S&P 500 in den nächsten 10 Jahren mit einer realen Gesamtrendite von etwa 3 % und einer nominalen von 6 % zu sichern,” so Bannister.