Die Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten blieb am Mittwoch von Vorsicht geprägt, da die Marktteilnehmer gespannt auf die richtungsweisende Sitzung der US-Notenbank blickten. Zur Mittagszeit verzeichnete der EuroStoxx 50 einen leichten Anstieg von 0,33 Prozent auf 4.959,11 Punkte. Im Gegensatz dazu verzeichnete der schweizerische SMI einen Rückgang um 0,51 Prozent auf 11.680,18 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,3 Prozent auf 8.219,56 Punkte zulegte. Eine erwartete Zinssenkung in den USA scheint sicher, jedoch bleibt die weitere geldpolitische Entwicklung ungewiss. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, geht von einer Reduzierung um 25 Basispunkte aus. Die eigentliche Spannung liegt jedoch in möglichen Hinweisen von Fed-Chef Powell auf der anschließenden Pressekonferenz, der sich trotz starker Wirtschaftsdaten restriktiv äußern könnte. Ölwerte standen im Fokus, gestützt von neuesten Lagerdaten aus den USA. Das American Petroleum Institute berichtete von einem signifikanten Rückgang der Lagerbestände, was die Preise für Rohöl weiter ansteigen ließ. Sollte die US-Regierung im Handelsverlauf diesen Trend bestätigen, wäre dies bereits die vierte aufeinanderfolgende Woche mit sinkenden Vorräten. Im Automobilsektor stach Renault hervor, dessen Aktienkurs um sechs Prozent zulegte. Grund hierfür waren Berichte über Fusionsgespräche zwischen Honda und Nissan, wie sie von der japanischen Wirtschaftszeitung 'Nikkei' kolportiert wurden. Eine mögliche Holdinggesellschaft könnte auch Mitsubishi Motors umfassen, was Analysten zufolge Renault die Gelegenheit böte, Beteiligungen zu verkaufen und von neuen Kooperationen zu profitieren. Unter den kleineren Unternehmen verzeichnete DocMorris einen dramatischen Verlust von über 13 Prozent. Die Ankündigung der Drogeriemarktkette dm, in den Online-Apothekenmarkt einzusteigen und aus Tschechien nach Deutschland zu liefern, setzte die Aktie unter Druck. Dies würde einen bedeutenden neuen Wettbewerber im Online-Apothekenbereich schaffen. Ein weiterer Absturz war bei AT&S zu verzeichnen, dessen Aktienwert an der Wiener Börse um fast 20 Prozent sank. Der Leiterplattenhersteller musste seine Gewinnprognosen erneut deutlich nach unten korrigieren.