Der Kreditversicherer Allianz Trade hebt in seiner aktuellen Studie „Globale Insolvenzen in Zeiten von Kriegswirtschaft“ die besorgniserregende Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen hervor, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Die Prognosen für 2023 deuten auf 24.300 Insolvenzen in Deutschland hin, was einem Anstieg von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Die Risiken bleiben nach wie vor hoch“, erläuterte Milo Bogaerts, der Deutschlandchef von Allianz Trade.
Die Experten führen die düsteren Aussichten unter anderem auf das schwache Wirtschaftswachstum in Deutschland, strukturelle Herausforderungen wie die Energiewende sowie den anhaltenden Zollkonflikt zurück. Interessanterweise zeigt sich jedoch im mehrjährigen Vergleich eine leichte Entspannung: Während 2024 noch ein Anstieg der Insolvenzen um etwa 23 Prozent zu verzeichnen war, erwarten die Volkswirte für 2026 eine lediglich moderate Zunahme von etwa zwei Prozent.
Auch international stellt sich laut Allianz Trade keine Entwarnung ein, denn es wird mit einem Anstieg der Insolvenzen um circa sechs Prozent im Jahr 2024 gerechnet. Aylin Somersan Coqui, die Chefin von Allianz Trade, sieht die verzögerte Zinssenkung der Notenbanken als entscheidende Ursache. Speziell hochverschuldete Unternehmen ächzen unter den nach wie vor hohen Zinssätzen.