Ein abruptes Tief – und was nun?
Der deutsche Immobilienmarkt erlebte 2023 einen dramatischen Einbruch, der größte seit Beginn dieses Jahrhunderts. Doch die dunklen Wolken könnten sich bald verziehen. Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Pfandbriefbanken, sieht Anzeichen für eine baldige Stabilisierung der Preise, beginnend ab diesem Sommer.
Prognosen auf solidem Fundament
Eine von EY Real Estate durchgeführte Studie bietet neue Einblicke in die mögliche Preisentwicklung von Neubauwohnungen bis zum Jahr 2029. Unter Zuhilfenahme eines fundamentalanalytischen Modells, das verschiedene ökonomische Variablen berücksichtigt – darunter Grundstückskosten, Mietpreissteigerungen und die Kostenentwicklung im Baugewerbe – wurden detaillierte Vorhersagen getroffen.
Christoph Haub, Direktor bei EY Real Estate, erklärt:
„Wir erwarten bis 2025 weiterhin fallende oder stagnierende Preise. Danach sollten die durchschnittlichen Preise für Neubauwohnungen jedoch eine spürbare Erholung erfahren.“
Zukunft mit Fragezeichen: Die Lage der Projektentwickler
Die Erholung des Marktes klingt vielversprechend, jedoch sind die Aussichten für Projektentwickler weniger rosig. Die finanzielle Lage vieler Entwickler bleibt angespannt, und eine Entspannung ist frühestens im nächsten Jahr zu erwarten. Jan Ohligs, Partner bei EY Real Estate, merkt an:
„Auch nach der Erholung wird das Profitabilitätsniveau der Branche durch die höheren Zinsniveaus dauerhaft beeinträchtigt bleiben.“
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Ratschläge für Investoren
Die Immobilienbranche mag auf dem Weg der Besserung sein, doch das Risiko bleibt, insbesondere bei Projekten, die noch nicht abgeschlossen sind. Christoph Haub empfiehlt daher besondere Vorsicht:
„Investieren Sie nicht in Immobilien, die noch im Bau sind. Es gab bereits Fälle, in denen Entwickler kurz vor Fertigstellung der Projekte insolvent wurden.“