28. Oktober, 2024

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Zukunftsperspektiven: Porsche trotzt Turbulenzen und setzt auf Modelloffensive

Zukunftsperspektiven: Porsche trotzt Turbulenzen und setzt auf Modelloffensive

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche plant, mit einem kraftvollen Endspurt seine Jahresziele zu erreichen, trotz eines herausfordernden dritten Quartals. Finanzvorstand Lutz Meschke nannte das dritte Quartal erwartungsgemäß das schwächste im Geschäftsjahr 2024, vor allem belastet durch die wirtschaftliche Unsicherheit in China und zahlreiche neue Modelle. Obwohl die Zahlen nicht optimal sind, setzt das Unternehmen auf frische Modellvarianten, um wieder auf Kurs zu kommen. Insbesondere der chinesische Markt bleibt ein unsicheres Terrain für Porsche.

Die Börsennachrichten am Montag zeigten einen deutlichen Rückgang der im DAX gelisteten Porsche-Vorzugsaktie um 2,2 Prozent auf 68,76 Euro. Bislang verzeichnete die Aktie in diesem Jahr einen Rückgang um rund 14 Prozent. Während Patrick Hummel von der UBS die Zahlen als schwach bewertete, zeigte sich JP Morgan-Analyst Jose Asumendi zufrieden angesichts der Herausforderungen, die der Automobilhersteller derzeit zu bewältigen hat. Die größten Bedenken richten sich auf den schwachen Cashflow im vergangenen Quartal.

Beeindruckend ist der erstaunte Rückgang von Porsches Umsatz, der nach neun Monaten fünf Prozent niedriger bei 28,6 Milliarden Euro liegt. Das operative Ergebnis zeigte ebenfalls einen deutlichen Rückgang um etwa 27 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro. Trotz alledem bleibt das Ziel einer operativen Marge von 20 Prozent bestehen, auch wenn China, wo die Verkaufszahlen um 29 Prozent auf 43.280 Fahrzeuge gesunken sind, weiterhin eine Herausforderung darstellt.

Lutz Meschke sieht in Indien einen vielversprechenden Markt und betont die Wichtigkeit, den durchschnittlichen Verkaufspreis durch innovative Modelle und luxuriöse Sonderausstattungen zu erhöhen. Das kommende Jahr wird allgemein als flaches Verkaufsjahr prognostiziert, und bei der Margenprognose bleibt Unsicherheit bestehen. Dennoch gibt es positive Signale durch den erfolgreichen Anlauf des neuen Elektro-Macan und die stabile Nachfrage in Nordamerika und Europa.

Insgesamt plant das Management eine Revision der Produktpolitik, Kostenstrukturen und das Zulieferernetzwerk. Ziel ist es, bei einem Verkaufsvolumen von 250.000 Autos hochprofitabel zu sein, wobei die Forschungs- und Entwicklungskosten gesenkt werden sollen. Porsche hält nach wie vor an den im Juli gesenkten Jahreszielen fest und strebt einen Umsatz von 39 bis 40 Milliarden Euro mit einer operativen Marge von 14 bis 15 Prozent an.

Das börsennotierte Unternehmen, das seit Herbst 2022 im Aktienhandel vertreten ist, hat durch die undurchsichtige Struktur, bestehend aus Vorzugs- und Stammaktien, bereits Kritik geerntet. Mit einem Wert von über 60 Milliarden Euro dominiert Porsche die Marktkapitalisierung des angeschlagenen VW-Konzerns, der insgesamt auf weniger als 50 Milliarden Euro kommt.