Der grüne Finanzminister von Baden-Württemberg, Danyal Bayaz, tritt mit einem bemerkenswerten Vorschlag in den Fokus: Er fordert die Schaffung eines neuen Sondervermögens zugunsten der Bundeswehr. Ziel ist es, die finanzielle Last auf künftige Generationen gerecht zu verteilen. In einem Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" regte Bayaz auch kontroverse Maßnahmen wie die Abschaffung eines Feiertags oder die Einführung eines Solidaritätszuschlags für die Verteidigung an. Dies solle Teil eines umfassenden Finanzierungspakets werden, betonte Bayaz in den Online-Ausgaben.
Ferner appellierte er an CDU-Chef Friedrich Merz, die Bundesländer aktiv in die Verhandlungen über die Finanzierung der Verteidigung einzubeziehen. Der Grünen-Politiker betonte die Dringlichkeit der Aufrüstung Deutschlands und Europas und sieht in einem Sondervermögen den geeigneten Ansatz, um diese Herausforderung zu meistern. Eine rasche Anpassung der Schuldenbremse noch vor der Konstituierung des neuen Bundestags hält Bayaz unterdessen für verfassungsrechtlich unmöglich.
Aktuell nimmt die Diskussion Fahrt auf, ob noch mit dem alten Bundestag vor dessen Abwicklung Milliarden für Verteidigungsausgaben mobilisiert werden sollen. Möglichkeiten dafür sind entweder die Reform der Schuldenbremse oder die Einrichtung eines Sondervermögens außerhalb der bisherigen Schuldenregeln. Doch für beides wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig, über die Union, SPD und Grüne im kommenden Bundestag nicht mehr verfügen. Dort könnten AfD und Linke eine notwendige Grundgesetzänderung blockieren.