20. September, 2024

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Zukunftsperspektive auf Carnival: Ein unverhofftes Schnäppchen

Zukunftsperspektive auf Carnival: Ein unverhofftes Schnäppchen

Carnival, der weltweit größte Kreuzfahrtanbieter, mag auf den ersten Blick nicht als Schnäppchen erscheinen, doch eine tiefere Analyse zeigt ein vielversprechendes Potenzial. Das Unternehmen war nur in zwei der letzten 18 Quartale profitabel und wird derzeit mit dem 26-Fachen der rückläufigen Gewinne gehandelt. Berücksichtigt man die verschuldete Bilanz, steigt dieses Multiple auf fast 60, wenn man den Marktwert durch den Unternehmenswert ersetzt.

Dennoch zeigt die Aktie positive Entwicklungen: Sie hat in den letzten sieben Handelstagen um 15 % zugelegt und sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Trotz dieser beeindruckenden Steigerungen bieten zukünftige Aussichten möglicherweise noch mehr Potenzial. Carnival könnte in einigen Jahren als unterbewertete Aktie betrachtet werden, die sich als kluger Kauf entpuppt.

Als Muttergesellschaft von anderen Kreuzfahrtmarken wie Princess, die in den 1980er Jahren durch die Serie "The Love Boat" bekannt wurde, hatte Carnival während der COVID-19-Pandemie massiv zu kämpfen. Im Gegensatz zu anderen Reisebranchen dauerte es mehr als 15 Monate, bis in den USA die erste Kreuzfahrt wieder starten konnte. Die finanzielle Erholung folgte erst kürzlich.

Bis Ende Mai hatte Carnival Kundeneinlagen in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar für zukünftige Kreuzfahrten verzeichnet, ein neuer Rekord. Das Unternehmen erwartet für dieses Geschäftsjahr, das in knapp zwei Monaten endet, einen Gewinn von 1,18 Dollar pro Aktie, während Analysten für das kommende Jahr einen Gewinn von 1,56 Dollar pro Aktie prognostizieren. Aktuell wird die Aktie mit weniger als dem 12-Fachen der zukünftigen Gewinne bewertet.

Trotz der hohen Verschuldung, die auf 6,6 Milliarden Dollar in den letzten fünf Quartalen gesenkt wurde, spricht das verbesserte Kreditrating für eine refinanzierbare Zukunft bei attraktiveren Zinsen. Eine Senkung der US-Zinsen und ein fallender Dollar könnten die internationale Geschäftstätigkeit weiter stärken. Zudem hat die Kreuzfahrtbranche einen Steuervorteil: In den letzten fünf gewinnbringenden Jahren betrug die Einkommensteuerquote weniger als 3 % des gesamten Umsatzes.

Also, auch wenn Kreuzfahrten nicht Ihre erste Wahl sind, könnte es sich lohnen, die Aktie von Carnival näher zu betrachten. Denn die möglichen langfristigen Vorteile sind verlockend.