Zukunft ungewiss: Super Micro Computer kämpft mit Turbulenzen

Super Micro Computer hat Anleger erneut in Schrecken versetzt, nachdem die Umsatzprognosen des Unternehmens hinter den Analystenerwartungen zurückblieben und weiterhin unklar ist, wann die finanziellen Berichte für das vergangene Geschäftsjahr eingereicht werden. Diese Unsicherheiten führten zu einem Kursrutsch von etwa 10% im nachbörslichen Handel. Der renommierte Serverhersteller, der bereits im August den Termin für die Vorlage seines Jahresfinanzberichts verpasste, gerät weiter unter Druck. Vergangene Woche entschied der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young, sich aus Bedenken über die Unternehmensführung und Transparenz zurückzuziehen. Eine Sonderkommission des Vorstands fand jedoch keine Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten. Das Unternehmen prognostiziert für das Quartal, das im Dezember endet, einen Umsatz von 5,5 bis 6,1 Milliarden US-Dollar, was hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen von 6,79 Milliarden US-Dollar zurückbleibt. Dieses Jahr war für das Unternehmen in San Jose turbulent: Hohe Erwartungen an die Nachfrage nach KI-fähigen Servern und die Aufnahme in den S&P 500 konnten die zuletzt negativen Schlagzeilen nicht aufwiegen. Die Situation spitzte sich zu, nachdem ein Ex-Mitarbeiter im Frühjahr vor einem Bundesgericht behauptete, das Unternehmen habe seine Umsätze künstlich aufgebläht. Diese Anschuldigungen wurden von Hindenburg Research in einem kritischen Bericht aufgegriffen. Super Micro steht nun vor der Herausforderung, rechtzeitig bis Mitte November einen Plan bei Nasdaq einzureichen, um eine potenzielle Streichung vom Index abzuwenden. Ein solcher Plan, falls genehmigt, könnte die Frist auf Februar 2025 verlängern. Die Aktien des Unternehmens sind seit dem Rückzug von EY um 44% gefallen und notieren derzeit über 75% unter ihrem Höchststand im März. Trotz der Bemühungen, die Verzögerungen bei den Finanzberichten zu beheben, macht Super Micro keine Vorhersagen, wann die Berichte eingereicht werden können. Louis Navellier von Navellier & Associates hatte im Vorfeld der jüngsten Ankündigung auf die Ernennung eines neuen Wirtschaftsprüfers gehofft.