04. März, 2025

Unternehmen

Zukunft ungewiss: Manz-Anlagenbauer sucht Investoren

Das insolvente Unternehmen Manz will sich in einem breit angelegten Verkaufsprozess neu aufstellen. Der Fokus liegt auf der Fortführung des Betriebs und einer möglichen Aufteilung des Unternehmens an mehrere Investoren.

Zukunft ungewiss: Manz-Anlagenbauer sucht Investoren
Der schleppende Absatz von Elektroautos bringt nicht nur Autobauer, sondern auch Zulieferer wie Manz in Schwierigkeiten. Die Insolvenz zeigt, wie fragil die Lieferkette der E-Mobilität bleibt.

Verkauf statt Neustart: Warum Manz vor dem Aus steht

Die Schieflage kam schleichend: Der Anlagenbauer Manz, einst Hoffnungsträger der E-Mobilitätsbranche, kämpft seit Jahren mit rückläufigen Auftragseingängen.

Besonders das schleppende Wachstum im Markt für Elektroautos traf das Unternehmen hart und mündete Ende 2024 im Insolvenzantrag.

Der Batteriezellen-Bereich, ursprünglich Vorzeigeprojekt, ist mittlerweile ein Sorgenkind – und steht jetzt zum Verkauf.

Investoren gesucht – und zwar schnell

Die Strategie des Insolvenzverwalters Martin Mucha ist klar: Durch eine Aufteilung des Unternehmens sollen möglichst viele Geschäftsbereiche überleben.

„Der Verkauf soll bis zum Frühjahr abgeschlossen sein“, so Mucha.

Der Prozess ist ambitioniert, doch das Ziel bleibt die Rettung wesentlicher Teile des Betriebs und die Sicherung von Arbeitsplätzen.

Das Problem der E-Mobilität – und Manz mittendrin

Manz geriet durch eine Kombination aus hohen Investitionskosten und einem stagnierenden Markt für Elektrofahrzeuge unter Druck. Während die Politik ambitionierte Klimaziele setzt, bleibt die Nachfrage nach E-Autos hinter den Erwartungen zurück.

Einst als Wachstumsmarkt gefeiert, ist das Batteriezellen-Geschäft von Manz nun Hauptgrund der Krise. Die Abhängigkeit von politisch forcierten Branchen zeigt ihre Tücken.

Für Unternehmen wie Manz, die auf Zuliefertechnologie für Batteriezellen setzen, bedeutet das ein Rückschlag – der Absatz stockt, Aufträge bleiben aus.

Wer sind die potenziellen Käufer?

Mit dem Verkaufsprozess versucht Manz, eine breite Palette potenzieller Investoren anzusprechen. Besonders asiatische Konzerne, die ihre Marktpräsenz in Europa ausbauen wollen, könnten Interesse zeigen.

Auch europäische Automobilhersteller könnten ein Auge auf die Technologie von Manz werfen, um ihre eigene Batteriezellenproduktion auszubauen. Doch ob der Verkauf des Unternehmens als Ganzes gelingt, bleibt fraglich.

Viel wahrscheinlicher ist eine Aufteilung in mehrere Geschäftseinheiten, um den Investoren den Einstieg zu erleichtern.

Risiken und Chancen

Für den Fortbestand des Unternehmens wird entscheidend sein, wie schnell sich neue Käufer finden. Verzögerungen könnten den Geschäftsbetrieb gefährden.

Gleichzeitig eröffnet der Umbau auch Chancen: Mit frischem Kapital und neuer strategischer Ausrichtung könnte Manz in einem konsolidierten Markt eine wichtige Rolle spielen.

Manz als Warnsignal für die Branche

Der Fall Manz zeigt die Herausforderungen der E-Mobilitätsbranche in Europa. Die Nachfrage muss nicht nur steigen, sondern auch stabil bleiben, damit Zulieferer wie Manz langfristig profitieren.

Ohne eine enge Verzahnung von Politik, Automobilherstellern und Zulieferern wird es schwer, die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Manz ist das Beispiel eines Unternehmens, das frühzeitig auf den Wandel setzte, aber an Marktbedingungen scheiterte, die nicht so schnell nachzogen wie erhofft.

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