22. Oktober, 2024

Märkte

Zukunft des Ölmarkts: China und Elektromobilität prägen Nachfrageentwicklung

Zukunft des Ölmarkts: China und Elektromobilität prägen Nachfrageentwicklung

Die weltweite Ölnachfrage sieht sich laut Fatih Birol, dem Geschäftsführer der Internationalen Energieagentur (IEA), einem Wandel gegenüber: Chinas nachlassende Nachfrage und der wachsende Absatz von Elektrofahrzeugen beeinflussen das Wachstum der globalen Öl-Nachfrage in den kommenden Jahren negativ. In einem aktuellen Monatsbericht warnt die IEA vor einem sich abzeichnenden Überangebot im kommenden Jahr. Birol erklärte in einem Interview mit einem US-amerikanischen Medienunternehmen, dass die Ölnachfrage für den Rest dieses Jahres 'sehr schwach, deutlich schwächer als in den Vorjahren' sei und erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzen werde, bedingt durch die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft. Dem aktuellen Marktreport der IEA zufolge wird das weltweite Öl-Nachfragewachstum in diesem Jahr voraussichtlich nur um 862.000 Barrel pro Tag steigen, eine Korrektur nach unten im Vergleich zu den 903.000 Barrel, die im Vormonat prognostiziert wurden. Im August verzeichnete die chinesische Rohöl-Nachfrage einen Rückgang um 500.000 Barrel pro Tag im Jahresvergleich, wie neue IEA-Daten zeigen. Dennoch bleibt der CEO von Saudi Aramco, Amin Nasser, optimistisch hinsichtlich der chinesischen Nachfrage, gestützt durch Chinas kürzlich angekündigtes Wirtschaftspaket. Nasser betonte, dass das Unternehmen seine tägliche Ölproduktion steigern möchte und China dabei einen bedeutenden Markt darstelle. Besondere Hoffnung setzt er hierbei auf die steigende Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff im chinesischen Markt. Bereits im Juni hatte die IEA prognostiziert, dass die globale Öl-Nachfrage bis 2030 ihren Höhepunkt erreichen und danach abnehmen werde. Trotz der raschen Einführung grüner Energien könnte der weltweite Energiebedarf und die Sicherheitsbedenken laut einer GlobalData-Analyse weiterhin für steigende Ölnachfrage sorgen.