Im Spannungsfeld der internationalen Diplomatie hat das israelische Sicherheitskabinett am Morgen die Weichen für eine mögliche Waffenruhe im Gaza-Konflikt gestellt. Vorausgegangen waren zähe Verhandlungen, bevor die Schlüsselentscheidung über das Abkommen gefällt werden sollte. Erst später wird die gesamte Regierung abermals zusammentreten, um ihre Zustimmung zu besiegeln. Diese gilt trotz vehementem Widerstand aus den Reihen rechtsextremer Politiker als wahrscheinlich.
Ein Blick auf den Zeitplan enthüllt eine politische Strategie, die den Gegnern des Abkommens noch 24 Stunden Zeit für einen Einspruch beim Obersten Gericht einräumt. Unter Berücksichtigung des Schabbats, der am Freitagabend beginnt, wird die Frist für das Einreichen von Petitionen bis Sonntag verlängert. Offiziell soll die Waffenruhe am Sonntagmittag starten, jedoch ermöglicht diese Erweiterung, dass das Abkommen möglicherweise erst gegen Montag Gültigkeit erlangt.
In der politischen Landschaft droht ein Erdbeben: Mehrere rechtsextreme Politiker haben offen gedroht, die Regierung zu verlassen, sollte das Abkommen in seiner jetzigen Form bestehen bleiben. Dies bringt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in eine heikle Lage, da der Verlust seiner parlamentarischen Mehrheit droht. Seine Partei hat bereits lautstark die Drohungen von Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir kritisiert und gewarnt, dass der Sturz einer rechten Regierung als Schande in die Geschichte eingehen würde.
Zur Rettung könnte allerdings Oppositionsführer Jair Lapid eilen, der mit der Bereitschaft überrascht, im Ernstfall Netanjahu mit einem "Sicherheitsnetz" zu unterstützen. Doch die Details der folgenden Phasen des Abkommens bleiben ein offenes Geheimnis, um das während der ersten Phase gerungen werden soll.