Das viel diskutierte Deutschlandticket für den öffentlichen Nahverkehr bleibt auch im kommenden Jahr verfügbar, doch die Finanzierung über 2025 hinaus steht auf wackligen Beinen. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz stellt schwierige Verhandlungen in Aussicht, während die Unionsfraktion eine Gesetzesänderung unterstützen will, die die Finanzierung 2024 sichert. Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßt die Fortführung des Tickets, denn es sei ein Zeichen der Einigkeit und fördere das öffentliche Verkehrssystem. Doch die Stimmen der Verkehrsunternehmen und Länder werden zunehmend lauter, die eine dauerhafte Lösung ab 2026 fordern, um die bisher drohenden Einnahmeausfälle langfristig abzufedern. Seit seiner Einführung im Mai 2023 nutzen rund 13 Millionen Menschen das Ticket, das monatlich 49 Euro kostet, wobei eine Erhöhung auf 58 Euro im neuen Jahr geplant ist. Die Finanzierungslücke bleibt jedoch ein Thema, da ungenutzte Restmittel von 2023 von rund 700 Millionen Euro noch zur Verfügung stehen. Unionspolitiker Ulrich Lange signalisierte die Zustimmung zur Nutzung dieser Mittel, jedoch erst nach der geplanten Vertrauensfrage im Dezember. Auch CDU-Chef Merz stellte klar, dass die Fortführung des Tickets nicht an der Union scheitern werde. Doch die finanziellen Herausforderungen für die Zeit nach 2025 bleiben ungelöst, und sowohl Bayern als auch Nordrhein-Westfalen fordern eine klare Perspektive. Verkehrsminister Volker Wissing möchte das Deutschlandticket über 2025 hinaus sichern. In der Branche wird auf parteiübergreifende Lösungen gedrängt, um die Debatte nicht jedes Jahr aufs Neue führen zu müssen. Der Verkehrssektor braucht Planungssicherheit, damit das Deutschlandticket nicht zum politischen Spielball wird.