Siemens wird seine Hauptversammlung im Jahr 2026 wieder als Präsenzveranstaltung abhalten müssen, nachdem knapp 29 Prozent der Aktionäre auf der diesjährigen virtuellen Versammlung gegen die Fortführung rein digitaler Treffen gestimmt haben. Die Konzernführung hatte versucht, die Aktionäre von den Vorteilen der virtuellen Formate zu überzeugen, scheiterte jedoch an der notwendigen Dreiviertelmehrheit von 75 Prozent.
Die Siemens-Spitze, darunter Vorstandschef Roland Busch, wollte eigentlich die Möglichkeit erhalten, die nächsten zwei Jahre weiterhin virtuelle Versammlungen abzuhalten. Stattdessen muss sich Siemens nun dem Beispiel von Tui anschließen, wo Aktionäre ebenfalls kürzlich erfolgreich für die Rückkehr zu physischen Veranstaltungen abgestimmt haben.
Aufsichtsratschef Jim Hagemann Snabe, der für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt wurde, machte jedoch deutlich, dass das Thema noch nicht vom Tisch ist. Er kündigte an, die Diskussion über Format und Funktionalität von Hauptversammlungen in Deutschland weiter zu fördern, um die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben viele börsennotierte Unternehmen auf virtuelle Hauptversammlungen umgestellt, um internationalen Investoren mehr Flexibilität zu bieten. Gleichwohl gibt es Bedenken seitens einiger Aktionäre, die in den digitalen Treffen eine Einschränkung ihrer Rechte sehen. Die traditionelle Hauptversammlung bietet eine Plattform für direkten Austausch und ermöglicht es Aktionären, der Unternehmensführung die Meinung zu sagen und wichtige Entscheidungen zu treffen, etwa über Dividenden und die Zusammensetzung des Aufsichtsrats.