In der laufenden Auktionsphase zur Vergabe der TV-Rechte an den Spielen der Fußball-Bundesliga könnte die Zukunft eines deutschen Fernsehtitanen auf dem Spiel stehen: Die beliebte ARD-Sportschau steht vor einer potenziellen Abschaffung. Grund dafür ist eine strategisch geschickte Klausel in der Ausschreibung der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die kommenden Spielzeiten ab 2025/2026, die es Pay-TV-Sendern ermöglicht, indirekt Einfluss auf die Ausstrahlungszeit der Spielzusammenfassungen zu nehmen. Betrachtet man das zur Disposition stehende Rechtepaket, so bietet die DFL zwei Modelle an: „Klassik“ und „Kompakt“. Ersteres erlaubt es, die Spielzusammenfassungen ab 18.00 Uhr und damit in der derzeit genutzten Form auszustrahlen. Hingegen sieht das „Kompakt“-Modell eine spätere Sendezeit ab 19.15 Uhr vor. Besonders pikant ist, dass Pay-TV-Sender an dieser Stelle finanziell intervenieren könnten, um ihre eigenen Rechte aufzuwerten. Ein wesentliches Element: Der "Kompakt"-Ansatz erlaubt Pay-TV-Anbietern, finanzielle Beiträge zu leisten, um den Kaufpreis für einen Free-TV-Anbieter indirekt zu erhöhen. Diese Art der Subventionierung könnte, hypothetisch betrachtet, beispielsweise durch einen Anbieter wie Sky oder DAZN erfolgen. Trotz der bislang geringen Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios, führt es zu einem erhöhten Wettbewerbsdruck auf die ARD, die laut interner Quellen einzig am Klassik-Modell interessiert ist. Die Klärung der Rahmenbedingungen wird durch das Bundeskartellamt unterstützt, welches die Maßnahme bereits genehmigt hat, wodurch die Möglichkeit für Pay-TV-Sender geschaffen wurde, durch Zuschüsse ihre eigenen Marktinteressen zu betonen. Alles in allem steht die ARD nun unter dem Druck, entweder ihre Sportschau in gewohnter Form zu sichern oder den Herausforderungen durch potentiell höhere Gebote von konkurrierenden Sendern zu begegnen.