Aktivisten im Bereich der Gesundheitsförderung warnen, dass bereits drei alltägliche Snacks Kindern die Aufnahme von 92,5 Gramm Zucker und über 1.300 Kalorien bescheren können. Besonders besorgniserregend ist, dass einige dieser Snacks direkt in Schulkantinen verkauft werden.
Die Organisation Action on Sugar hat herausgefunden, dass der Konsum eines abgepackten Kuchens, eines Schokoriegels und zweier Kekse an einem Tag das Dreifache der empfohlenen täglichen Zuckergrenze für Kinder ab 11 Jahren erreichen kann. Eine Untersuchung der Organisation zeigte, dass 61 Prozent der Kuchen, 63 Prozent der Schokolade und 44 Prozent der Kekse 10 g Zucker oder mehr enthalten, was ein Drittel der täglichen Zuckergrenze für Kinder ausmacht.
Action on Sugar appelliert an die Regierung, die erfolgreiche Zuckersteuer auf Erfrischungsgetränke auf andere zuckerreiche Lebensmittel auszuweiten. Zudem wird davor gewarnt, dass die aktuellen Schulessen-Standards dazu führen können, dass Kinder ihre tägliche Zuckergrenze überschreiten, da Muffins und Kekse in den Schulkantinen verkauft werden.
Es wird gefordert, diese Produkte in der Schule zu verbannen, um gesündere Essumgebungen zu schaffen. Eine Umfrage über 185 Kuchen, 92 Schokoladenprodukte und 360 Kekse brachte hervor, dass die Sainsbury’s Taste the Difference Free From Gluten Blueberry Muffins, Ritter Sport White Whole Hazelnuts und Aldi Specially Selected Orkney Caramel Shortbreads die höchsten Zucker- und Kalorienwerte aufweisen.
Laut Action on Sugar zeigen die Daten auch das „Versagen“ des freiwilligen Zuckerreduktionsprogramms der Regierung, das eine Zuckerreduktion um 20 % bis 2020 anstrebte. In Kategorien wie Kuchen, Keksen und Schokolade wurden jedoch nur minimale Reduktionen erreicht. Demgegenüber wurde mit der obligatorischen Zuckersteuer auf Erfrischungsgetränke eine Zuckerreduktion von 34,3 % erzielt.
Dr. Kawther Hashem, Leiter der Forschung bei Action on Sugar, betont: „Zuckerhaltige Lebensmittel sind für die meisten Kinder fast unausweichlich – sie sind in Schulen leicht verfügbar und oft die einfachste Wahl auf dem Heimweg. Wir müssen mehr tun, um Kindern zu helfen, den Zuckerkonsum im Rahmen der empfohlenen Richtlinien zu halten.“