In einem beeindruckenden Wahlsieg hat Zoran Milanovic erneut die Präsidentschaft Kroatiens gewonnen und sich für eine zweite Amtszeit qualifiziert. Laut der Wahlkommission in Zagreb erreichte Milanovic bei der Stichwahl 75 Prozent der Stimmen, was seinen Vorsprung gegenüber Herausforderer Dragan Primorac deutlich macht. Primorac, der von der konservativen Regierungspartei HDZ unterstützt wurde, kam lediglich auf 25 Prozent der Stimmen. Bereits in der ersten Wahlrunde am 29. Dezember des Vorjahres hatte Milanovic mit 49 Prozent die übrigen Kandidaten dominiert. Hätte er damals die 50-Prozent-Hürde genommen, wäre die Stichwahl unnötig geworden. Primorac hatte in dieser Runde lediglich 19 Prozent erreicht, was für die regierende HDZ-Partei von Premierminister Andrej Plenkovic eine herbe Enttäuschung darstellte. Milanovic, einstiger Ministerpräsident Kroatiens von 2011 bis 2016 und Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (SDP), hat während seiner bisherigen Amtszeit einen populistischen Stil gepflegt, der über Parteigrenzen hinweg Anklang fand. Seine kritische Haltung zur Militärhilfe für die Ukraine unterstrich die Spannungen mit Plenkovic, einem Befürworter proeuropäischer und prowestlicher Politik. Als formeller Oberbefehlshaber der Streitkräfte sorgte Milanovic in der Vergangenheit dafür, dass keine kroatischen Offiziere in das Nato-Ukraine-Kommando NSATU entsandt wurden. In der Siegesrede auf seiner Wahlparty betonte Milanovic die Bedeutung seiner verfassungsmäßigen Rolle in sicherheits- und verteidigungspolitischen Fragen und hob hervor: "In diesen Belangen stehe ich als Oberbefehlshaber an erster Stelle, wie es die Verfassung vorsieht."