Die globalen Aktienmärkte sehen sich zu Beginn der Woche mit erheblicher Volatilität konfrontiert, verursacht durch die jüngsten Entwicklungen im globalen Handels- und Zollkonflikt. Insbesondere europäische Rüstungsunternehmen stehen unter Druck, da die geopolitischen Spannungen den ursprünglich optimistischen Ausblick auf ihre Gewinnentwicklung erheblich eingetrübt haben.
Ursprünglich hatten Anzeichen einer wachsenden militärischen Eigenverantwortung innerhalb der Europäischen Union positive Impulse für Rüstungswerte gesetzt, die sich in der Kursentwicklung widerspiegelten. Diese positive Dynamik wird jedoch durch die protektionistische Handelspolitik der USA, unter der Federführung von Präsident Donald Trump, erheblich gestört. Der eskalierende Handelskonflikt zieht die Aktien von Rüstungsunternehmen erheblich nach unten.
Ein bemerkenswertes Beispiel für diese Entwicklung ist das deutsche Unternehmen Rheinmetall. Zu Beginn der Woche verzeichneten die Rheinmetall-Aktien im DAX einen dramatischen Kursrückgang von 27 Prozent auf 933 Euro, was dazu führte, dass ungefähr zwei Drittel des im Februar erzielten Kurszuwachses vernichtet wurden. Der eingetretene Verlust verringerte sich jedoch im Laufe des Tages auf 10 Prozent, nachdem der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger die Schwäche des Aktienkurses nutzte, um 670 Rheinmetall-Aktien für insgesamt rund 711.000 Euro zu kaufen. Diese Maßnahme signalisiert Vertrauen in das langfristige Potenzial des Unternehmens trotz der gegenwärtigen Marktunsicherheiten.
Die von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichte Analyse eines Schreibens von Howmet Aerospace an seine Kunden trägt zur Verunsicherung der Investoren bei. In dem Schreiben werden die ernsten Auswirkungen der von den USA eingeführten Zölle dargelegt, und es wird eine "force majeure" erklärt, was in der Folge zu einem signifikanten Kursrückgang der Howmet-Aktien um rund 11 Prozent auf der Handelsplattform Tradegate führte.
Auch andere bedeutende Rüstungswerte mussten deutliche Verluste hinnehmen. Im MDax rutschten die Aktien von Hensoldt nahezu 12 Prozent, während die von Renk um 8,5 Prozent fielen. Diese negativen Entwicklungen waren nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern auch europaweit zu beobachten. Der italienische Verteidigungsriese Leonardo verlor an der Börse in Mailand rund 10 Prozent an Wert, während die Aktien von Thales an der Euronext um 7 Prozent sanken. In London verzeichneten BAE Systems einen Rückgang um 4,7 Prozent, und die Anteile von Babcock International gaben um 8 Prozent nach.