Die Europäische Union steht vor einer entscheidenden Abstimmung: Vertreter der Mitgliedstaaten kommen zusammen, um über die Einführung von Zusatzzöllen auf Elektroautos aus China zu beschließen. Im Fokus steht die Frage, ob Hersteller, die in China produzieren und ihre Fahrzeuge von dort in die EU exportieren, ab November diesen Jahres mit erheblichen Zollgebühren belegt werden sollen. Konkret sind Zölle in Höhe von 7,8 Prozent für Tesla und 35,3 Prozent für jene Unternehmen vorgesehen, die sich nicht an der Untersuchung der EU-Kommission beteiligt haben.
Eine umfangreiche Untersuchung brachte die EU-Kommission zu dem Ergebnis, dass unlautere Subventionen seitens Chinas die Preise dort produzierter Fahrzeuge künstlich senken, was europäische Hersteller in eine ungünstige Wettbewerbsposition bringt. Besonders die deutsche Automobilindustrie hegt Bedenken gegen diese Zollmaßnahmen und äußert die Befürchtung, dass unerwünschte Gegenmaßnahmen aus Peking eventuell größere Nachteile mit sich bringen könnten, als der erhoffte Nutzen der Zölle rechtfertigt.
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte jüngst die Notwendigkeit, verstärkt den Dialog mit China zu suchen, um den Handelskonflikt zu entschärfen. Im Gegensatz dazu plädiert der französische Präsident Emmanuel Macron bereits für die Umsetzung von Strafzöllen. Auch Italiens Regierung unterstützt diese Haltung, während Spaniens Premierminister Pedro Sánchez eine Neubewertung der Pläne fordert.