Die Anleger richten ihre Blicke weiterhin gespannt auf die Zollpolitik der Vereinigten Staaten, die sie in einem festen Griff hält. Jüngste Entwicklungen in den Handelsbeziehungen mit den Nachbarländern Mexiko und Kanada wurden am Dienstag mit Erleichterung aufgenommen. Der gleichzeitige Zollkonflikt mit China löste ebenfalls eine gewisse Gelassenheit aus. Dennoch bleibt die allgemeine Unsicherheit hoch. Marktexperten erwarten daher anhaltende Kursschwankungen an den globalen Finanzmärkten.
Der Dow Jones Industrial begann den Tag leicht schwächer, drehte jedoch ins Plus und notierte zuletzt 0,06 Prozent höher bei 44.448,34 Punkten. Am vergangenen Freitag hatte der Index fast Rekordwerte erreicht, bevor die neuen Zolldiskussionen die Stimmung eintrübten. Der S&P 500 legte um 0,54 Prozent zu und erreichte 6.027,00 Punkte. Besonders stark zeigte sich der technologielastige Nasdaq 100, der mit einem Plus von 1,11 Prozent auf 21.534,77 Punkte den höchsten Zuwachs verzeichnete, nachdem er in den beiden vorherigen Handelstagen deutliche Verluste hinnehmen musste.
Marktbeobachter führen die jüngste Erleichterung auf die Bereitschaft zu Verhandlungen und möglichen Kompromissen zurück – sowohl mit Mexiko und Kanada als auch in den Aussagen zu China. Kurz bevor die neuen Zölle des US-Präsidenten Donald Trump in Kraft treten sollten, einigten sich die Nachbarländer auf eine vorläufige Aufschiebung um 30 Tage.
China wurde währenddessen mit hohen Zöllen belastet, worauf die Regierung in Peking ebenfalls mit Gegenzöllen auf US-Produkte reagierte. Zudem plante China zusätzliche Exportbeschränkungen für bestimmte kritische Metalle, die für die US-Hightechindustrie von Bedeutung sind. Trotz der als "maßvoll" bewerteten chinesischen Antwort bleibt die Unsicherheit hoch und Trumps Zollpolitik gilt weiterhin als unberechenbar. Immerhin zeigte sich der US-Präsident am Vorabend optimistisch und kündigte Gespräche mit China "wahrscheinlich in den nächsten 24 Stunden" an.