Die gegenwärtige US-Zollpolitik hat die europäischen Aktienmärkte ins Stottern gebracht und das Vertrauen der Anleger erschüttert. Bereits zum Handelsauftakt mussten die bedeutenden Märkte Verluste hinnehmen, erklärten die anfangs herben Kursrückgänge deutlich. Im Laufe des Tages erholten sie sich jedoch leicht. Besonders betroffen waren die Autoaktien, nachdem US-Präsident Donald Trump am Vorabend Zölle von 25 Prozent auf alle Autoimporte und zentrale Autoteile verkündet hatte. Expertenwarnungen über einen eskalierenden Handelsstreit ließen nicht lange auf sich warten. Allerdings sei noch Hoffnung in Sicht: Einige Anleger sehen Möglichkeiten für positive Verhandlungen zwischen der EU und den USA in den kommenden Wochen, erklärte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. Doch die Vorsicht überwiegt, so die Ansicht vieler Investoren, die nicht zu voreiligen Spekulationen bereit sind. Die Maßnahmen könnten dem bekannten Muster folgen: Drohen, verhandeln und schließlich Kompromisse finden. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, setzte seine Verluste aus dem Vortag fort und sank um 0,57 Prozent auf 5.381,08 Punkte. Somit fiel er noch tiefer unter die 21-Tage-Linie, die einen kurzfristigen Trend signalisiert. Im außereuropäischen Raum verlor der britische FTSE 100 um 0,27 Prozent auf 8.666,12 Punkte, während der Schweizer SMI um 0,67 Prozent auf 12.867,23 Punkte nachgab. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, stellte pointiert fest, dass Trumps dramatische Unterschrift unter das Dekret zur Realität geworden ist und alle Spekulationen bloßen Drohgebärdenrechnung nicht aufgingen. Auch wenn das letzte Wort des als "Dealmaker" bekannten US-Präsidenten noch nicht gesprochen ist, der Weg zu einer Verschärfung eines globalen Handelsstreits ist definitiv geebnet.
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Zollschock von jenseits des Atlantiks: Europäische Börsen unter Druck
