US-Präsident Donald Trump hat mit der Unterzeichnung zweier Verordnungen einen 25-prozentigen Zoll auf Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten ins Rollen gebracht. Die Maßnahme gilt ausnahmslos für alle Länder, was Trump als klärende Vereinfachung dieser Zölle beschrieb und als entscheidenden Schritt zur Stärkung der amerikanischen Wirtschaft feierte. Ausnahmen, die bisher für diverse Staaten galten, entfallen laut den veröffentlichten Erklärungen der US-Regierung ab dem 12. März. Trotz des Widerstands von Experten, die die Zölle als potenziell kontraproduktiv einstufen, sieht Trump darin ein wirtschaftsstrategisches Wundermittel und plant weitere Zollerhöhungen für Branchen wie die Automobil-, Chip- und Pharmaindustrie. In Europa und insbesondere in Deutschland stößt diese Entwicklung auf Besorgnis. Die EU-Kommission erklärte, keine Grundlage für die Zölle auf europäische Exporte zu sehen und signalisierte, Maßnahmen zum Schutz europäischer Interessen zu ergreifen. Auch die Bundesregierung äußerte Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Der Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr sieht die Konsequenzen der Zölle für Europa als moderat an. Er erwartet, dass die heimischen Stahlpreise sinken könnten, was Vorteile für die Industrie bieten, wie etwa kostengünstigere Windkraftanlagen. Felbermayr bezeichnet die Zölle jedoch auch als ein 'Drohinstrument', das letztlich nicht der Abriegelung der USA dient, da eine wirklich protektionistische Haltung sich nicht im amerikanischen Interesse befindet. Ein ungewisser internationaler Konflikt konnte im Februar abgewendet werden, als Trump mögliche Zölle gegen Mexiko und Kanada aussetzte und auf Zugeständnisse in Sicherheitsfragen hinarbeitete. Zölle gegen China bleiben weiterhin bestehen, und Trump signalisiert stetig, sich nicht so schnell von weiteren Zollanpassungen abhalten zu lassen.